Von: mk
Bozen – Ein im Frühjahr von Gesundheitsminister Speranza erlassenes Dekret erlaubt es den Tierärzten, auch das equivalente humanmedizinische Arzneimittel zu verschreiben. Der italienische Tierschutzverein LAV (Lega Anti Vivisezione) rechnet die Kosteneinsparungen für alle Tierhalter, aber auch für die öffentlichen Tierheime vor.
Gute Neuigkeiten gibt es also nicht nur für die Besitzerinnen und Besitzer der 15 Millionen Hunde und Katzen in Italien, sondern auch für all jene, die sich um Tiere kümmern: Seit dem Frühjahr 2021 kann der Tierarzt auch die human-medizinischen, äquivalenten Medikamente verschreiben, was sich in Kosteneinsparungen bis zu 90 Prozent niederschlagen kann.
Betroffen sind dabei vor allem die chronisch kranken Tiere: Bei einer Gastritis von Hund oder Katze spart man 20 Euro pro Medikamentenschachtel, während bei einer chronischen Herzerkrankung eines Hundes von 20 kg gar bis zu 330 Euro pro Jahr gespart werden können. Exponentiell erhöhen sich die möglichen Einsparungen natürlich dort, wo viele Tiere behandelt werden: in den Tierheimen. Die Betreiber, so rechnet die LAV vor, können auf 15.000 Euro Medikamentenkosten pro Jahr stolze 11.250 Euro sparen.
„Auch wir sehen das Dekret als wichtigen Schritt in die richtige Richtung: die Familien sparen bei den Behandlungen der Tiere, das senkt das Risiko, dass kranke Tiere kostenhalber nicht behandelt werden“ kommentiert die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol, Gunde Bauhofer.
Tiere sind nur allzu oft die Leidtragenden unserer konsumorientierten Gesellschaft und erfahren nicht immer die erforderliche Wertschätzung. Die wesentlich höheren Kosten der Tierarzneimittel mit selbem Wirkstoff waren ein Beleg dafür. Durch das erlassene Dekret konnte hier nunmehr entgegengewirkt und zumindest dieses Ungleichgewicht ausgeräumt werden, so Reinhard Bauer, Rechtsberater der Verbraucherzentrale Südtirol.