Von: bba
Hyaluronsäure wird als Wundermittel im Anti Aging gehandelt. Doch auch bei Problemen mit Gelenken wird diese körpereigne Substanz in der Therapie eingesetzt. Dies verwundert nicht, denn Hyaluronsäure ist ein legendärer Wirkstoff mit vielseitigem Einsatzgebiet im Körper. Chemisch betrachtet ist Hyaluronsäure eine Kette aus Zuckermolekülen. Genau dieser Umstand macht Hyaluronsäure sowohl für die Medizin als auch die Kosmetik interessant. Denn Zucker hat die Eigenschaft Wasser zu binden.
Hyaluronsäure gegen Falten
Hyaluronsäure kann etwa 6.000 Mal mehr Wasser als sein eigenes Gewicht binden. Ideal also vor allem zum Einsatz gegen die sichtbaren Zeichen des Alters: Falten. Hyaluronsäure bewirkt durch seine feuchtigkeitsspendende sowie feuchtigkeitsbindende Eigenschaft, dass die Haut klar, prall sowie strahlend wirkt. Aus diesem Grund wird die Substanz gerne in der Faltenunterspritzung eingesetzt. Hierbei wird Hyaluronsäure bis in die tiefere Schicht der Haut, auch als Lederhaut bezeichnet, injiziert. Der Effekt ist sofort sichtbar, allerdings baut sich die Hyaluronsäure je nach Konzentration nach drei bis sechs Monaten wieder ab. Dennoch ist die Anwendung der Hyaluronsäure im Anti Aging sehr beliebt, da auch die möglichen Nebenwirkungen gering sind. Durch das Spritzen kann es zu Schwellungen oder blauen Flecken kommen.
An Gelenken ist Hyaluronsäure für die Geschmeidigkeit sowie Beweglichkeit zuständig, im Augenglaskörper hält es die Linse flüssig. Jedoch sinkt bereits ab dem 25. Lebensjahr die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure. Im Alter von 60 sind etwa nur noch zehn Prozent des Anfangsbestandes von Hyaluronsäure mehr im Körper nachweisbar.
Gelenkbeschwerden: Hyaluronsäure kann helfen
Die Gelenkflächen des Körpers setzen sich aus Knorpelmasse zusammen. Diese werden von Hyaluronsäure in der Funktion von Gelenkflüssigkeit geschmeidig sowie intakt gehalten. Denn die Knorpelmasse wird von Hyaluronsäure umspült, was für eine optimale Beweglichkeit der Gelenke sorgt sowie Schutz bietet. Doch mit zunehmendem Alter sowie bei besonderer Belastung ist bei Gelenken ein Verschleiß zu erkennen. Diese Abnutzung der Gelenke sowie der Knorpelmasse kann zu gesundheitlichen Problemen an Gelenken, wie etwa dem Knie führen.
Experten zufolge leiden etwa 40 Millionen Europäer an einem Verschleiß der Gelenke, auch Arthrose genannt. Doch nicht nur ältere Menschen kennen die Diagnose Arthrose, immer mehr junge Menschen haben Probleme an ihren Gelenken.
Häufig ist der Abbau von Knorpel beziehungsweise der Schaden an den Gelenken schon so weit fortgeschritten, dass medizinisch betrachtet ein operativer Eingriff empfohlen werden muss. Um das Warten auf den Termin der OP jedoch für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, können die betroffenen Gelenke im Vorfeld mit synthetischer Hyaluronsäure bereichert werden. Dies hat dann zur Folge, dass die Knorpelschicht wieder mit ausreichend Gelenkflüssigkeit ernährt werden kann und somit die Beweglichkeit möglicherweise verbessert werden kann.
In medizinischen Fachkreisen ist die Hyaluronsäure-Therapie jedoch umstritten – zum Einen, da sich die zugeführte Hyaluronsäure in relativ kurzer Zeit wieder abbaut, zum Anderen da gewünschte Effekte hauptsächlich nur bei beginnender Arthrose zu erkennen sind. Auch ist immer wieder die Sprache von möglichen Nebenwirkungen an den Gelenken insbesondere durch Entzündungen.