Von: luk
Meran – Der Verein Plastic Free Merano hat am Donnerstag unter Beteiligung von über 100 Studenten und Studentinnen eine Aktion zum Einsammeln von Zigarettenkippen auf den Straßen und Plätzen durchgeführt. Die Aktion endete zu Mittag vor dem Rathaus, wo die Teilnehmer mit der Stadtverwaltung zusammentrafen.
Jüngsten Statistiken zufolge werden jedes Jahr weltweit 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen. Dies ist einer der am weitesten verbreiteten und am schwierigsten zu bewirtschaftenden Abfälle, auch weil sich die Filter über lange Zeiträume – zwei bis fünf Jahre – zersetzen und neben Verbrennungsrückständen auch hochgradig umweltschädliches Mikroplastik enthalten (jede Zigarettenkippe kann bis zu 60 Liter Wasser verschmutzen). Auch an den Ufern der Passer gibt es leider immer wieder undisziplinierte Menschen, die Zigarettenkippen in Blumenbeete, auf Gehwege und an Bushaltestellen werfen. Im Jahr 2016 wurde die Verordnung der Stadtpolizei um einen neuen Artikel ergänzt, der diejenigen, die Zigarettenstummel auf den Boden oder in Wasserläufe werfen, mit einer Geldstrafe von 120 Euro belegt.
Sammelaktion dauerte eine Stunde
Die korrekte Entsorgung von Zigarettenstummeln ist daher eine wichtige Geste zum Schutz der Umwelt. Der Meraner Verein Plastic Free hat daher eine Initiative gestartet, um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Unter Beteiligung von über 100 Studentinnen und Studenten aus italienisch- und deutschsprachigen Schulen Merans (Einstein, FOS, Kafka, Marconi, Negrelli und Obermaiser Mittelschule) wurde heute Vormittag eine Sammelaktion für Zigarettenstummel durchgeführt, bei der ein großer Teil des Stadtzentrums abgesucht wurde. Das Ergebnis, ein zwölf Kilo schwerer Sack voller Zigarettenkippen (ca. 60.000 Stück), wurde heute zum Abschluss der Aktion im Foyer des Rathauses kurz “zur Schau” gestellt. Begrüßt wurden dort die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Vizebürgermeisterin und Umweltstadträtin Katharina Zeller.
Gemeinde unterstützt Plastic Free
Zeller zeigte sich sehr zufrieden mit den Bemühungen des Vereins und der an der Sammlung beteiligten Jugendlichen. “Ein wichtiger Punkt bei der Herausforderung, Abfall zu reduzieren und die Umwelt zu schützen, ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Eine stärkere Einbeziehung der Bevölkerung kann durch eine breite und multimediale Information, durch Umwelterziehungsprojekte in den Schulen, durch die Förderung eines verstärkten Dialogs zwischen Bürgern und Institutionen und durch das Vorschlagen von Sensibilisierungsinitiativen erreicht werden, wie es die Mitglieder des Vereins Plastic Free getan haben und weiterhin tun. Ihre Bemühungen verdienen unsere Anerkennung und volle Unterstützung”, so Zeller.
Bewährte Zusammenarbeit
Am vergangenen 6. Mai hat sich die Stadt Meran durch die Unterzeichnung eines Einvernehmensprotokolls verpflichtet, die von der Freiwilligenorganisation Plastic Free geförderten Aktivitäten zu unterstützen, indem sie ihre kostenlose Schirmherrschaft anbietet und den Einsatz der Stadtwerke für die Abholung der Säcke mit den bei den verschiedenen Initiativen gesammelten Plastikabfällen garantiert. Darüber hinaus will die Stadtverwaltung Meldungen über die illegale Ablagerung von Abfällen, die von den Vertreterinnen und Vertretern der Vereinigung gemacht werden, vorrangig behandeln.
Plastic Free will die Menschen über die Gefahren von Plastik, insbesondere von Einwegplastik, informieren und aufklären, da es verheerende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat, und schlägt Sensibilisierungsmaßnahmen in der Region vor, z. B. kostenlose Sammeltermine für Plastik- und Sondermüll, Umwelterziehungsunterricht in Schulen sowie Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für Bürger. Um diese Aktivitäten auch wirtschaftlich zu unterstützen, zahlt die Stadt Meran dem Verein einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 3.000 Euro.