Von: luk
Bozen – Zu Beginn der Badesaison weisen Südtirols Badeseen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. Die Daten dazu sind online abrufbar.
Bei den sommerlichen Temperaturen dieser Tage gehören Südtirols Badeseen zu den beliebtesten Zielen von Einheimischen und Touristen, die Erfrischung suchen. Auch dieses Jahr ist die Wasserqualität in allen acht Badeseen in Südtirol ausgezeichnet. Das zeigen die Daten der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz zum Monitoring der Wasserqualität, die auf dem Umweltportal des Landes eingesehen werden können. Im Großen und Kleinen Montiggler See, im Kalterer See, im Völser Weiher, im Wolfsgrubener See, im Felixer Weiher und im Fennberger Weiher steht damit dem Badespaß nichts mehr im Weg.
“Die Badeseen sind von großer Bedeutung für Südtirol”, unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato: “Sie sind nicht nur wichtige Naherholungsgebiete, sondern auch vielfältige Lebensräume für Flora und Fauna und müssen daher geschützt werden.”
Der Vahrner See wird vom Land zwar auch als Badesee geführt, allerdings handelt es sich dabei um Privatbesitz und es gilt auch wegen der im See gefundenen Kriegsrelikte ein Badeverbot.
Kontinuierliche Überwachung
Wie jedes Jahr dauert die Kontrolle und Überwachung der Badegewässer von April bis Ende September. “Wir nehmen monatlich Wasserproben in den Seen an festgelegten Punkten, die online abgerufen werden können”, erklärt Alberta Stenico, Leiterin des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. “Dank der engen Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Informatik und der Südtirol Informatik AG ist es dieses Jahr möglich, auf dem Umweltportal des Landes die Kontrollpunkte, die Untersuchungsergebnisse und die Badetauglichkeit für jeden einzelnen Badesee auf einer interaktiven Karte anzusehen. Das ist vor allem für Smartphone-Nutzer sehr praktisch”, erklärt Stenico.
Das Monitoring-Programm wird vor Beginn der Badesaison festgelegt und dem Gesundheitsministerium mitgeteilt. Bei jedem Kontrollpunkt werden die Umweltparameter (Luft- und Wassertemperatur, Wind, Seezustand usw.) erhoben und Wasserproben entnommen, um die mikrobiologischen Parameter zu überprüfen, die auf eine mögliche Verunreinigung fäkalen Ursprungs hinweisen können. Seit 2019 wird auch das Vorhandensein von Cyanobakterien überwacht, mikroskopisch kleine Organismen, die für Mensch und Tier gefährliche Toxine produzieren können. Wenn die Warnschwelle für Cyanobakterien überschritten wird, wird die Probenahme in kürzeren Abständen durchgeführt. Zudem wird auch das Vorhandensein von Toxinen überwacht, die bei den Badenden zu Hautreizungen oder zu Magendarm-Problemen führen können. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, aber auch Haustiere wie etwa Hunde.
Verbesserungsarbeiten für die Wasserqualität
Wasserpflanzen sind ein natürlicher Bestandteil der Seen und ausschlaggebend für das ökologische Gleichgewicht. Damit dieses erhalten und die Badetauglichkeit eines Gewässers gewährleistet bleibt, werden die Wasserpflanzen auch regelmäßig gemäht. “Mit einem speziellen Mähboot entfernen wir die Wasserpflanzen (Makrophyten), um dem See Nährstoffe zu entziehen, die das Wasser eintrüben”, erklärt Renate Alber vom Biologischen Labor. Zur Zeit erfolgen diese Arbeiten am Völser Weiher. Die Pflanzen werden zuerst gemäht und dann von der Wasseroberfläche eingesammelt und entsorgt. Während das Mähboot bei der Arbeit ist, ist das Baden aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. “Ziel dieser Verbesserungsarbeiten ist es, den Badegenuss für alle Bürgerinnen und Bürger langfristig zu erhalten und gleichzeitig das ökologische Gleichgewicht nachhaltig zu stärken”, so Alberta Stenico.