Neue Studien

Ist Kiffen schlecht fürs Herz?

Sonntag, 23. März 2025 | 15:13 Uhr

Von: red

Die Diskussion um Cannabis und dessen Legalisierung erhitzt immer wieder die Gemüter. Die einen plädieren für das Recht auf den – vergleichsweise milden – Rausch, die anderen verweisen auf die gesundheitlichen Gefahren. Letztere bekommen jetzt Rückenwind durch zwei neue Studien, die zeigen, dass das Risiko für Herzinfarkte durch Cannabiskonsum steigt. Und das sogar bei jungen und gesunden Menschen.

Die Studien

Wenn die beiden Studien eins nicht sind, dann ist das klein. Die erste ist eine retrospektive Studie mit mehr als 4,5 Millionen Menschen. Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass die Teilnehmenden unter 50 Jahren, die regelmäßig Cannabis konsumierten, ein sechsmal höheres Risiko hatten einen Herzinfarkt zu erleiden als diejenigen, die dies nicht taten. Auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen stieg signifikant. Das für einen Schlaganfall um das vier- und das für eine Herzinsuffizienz um das zweifache.

Die zweite Studie ist eine Übersichtsarbeit, die die Daten aus zwölf Studien mit insgesamt 75 Millionen Menschen auswertet. Sie kam zu dem Ergebnis, dass das Herzinfarktrisiko durch Cannabis 1,5-fach höher ist. Eine der einbezogenen Studien zeigte, dass das Risiko etwa eine Stunde nach dem Cannabiskonsum am höchsten ist.

Die Schlüsse

Was bedeuten die Ergebnisse? Sollte Cannabis doch grundsätzlich verboten werden? Keine leichte Frage, auf die wir hier auch keine einfache Antwort wissen. Schließlich sind auch andere gesundheitsschädliche Stoffe wie Alkohol und Tabak legal. Allemal wichtig ist es auf diese möglichen Gefahren und Risiken hinzuweisen. Dieser Ansicht ist auch Dr. Ibrahim Kamel von der Universität Boston: „Die Frage nach Cannabiskonsum sollte Teil jeder medizinischen Untersuchung sein, um das allgemeine Herz-Kreislauf-Risiko der Patienten zu erfassen – ähnlich wie die Frage nach dem Zigarettenrauchen. Auf politischer Ebene sollte eine faire Warnung ausgesprochen werden, damit Cannabiskonsumenten über die Risiken informiert sind.“

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