Von: luk
Bozen – In einer Spontanbefragung auf Südtirol News ging es vergangene Woche um die Motivation junger Leute, zu arbeiten. Ein italienischer Industrieller beklagte, dass er Tausende freie Stellen zu vergeben hätte. Niemand würde sich melden. Er meinte, die Jugend hätte die Lust zum Arbeiten verloren.
64 Prozent der Teilnehmer der Südtirol News-Spontanbefragung waren der Ansicht, dass da etwas dran sei. 36 Prozent sehen andere Gründe vorliegen.
Das Thema polarisierte stark. Im Kommentarbereich überschlugen sich die Meinungen:
@smith zeichnet dieses Bild: Vor 30 Jahren noch, war es notwendig und vor allem auch Ehrenhaft einer Arbeit nachzugehen. Aktuell wir derjenige beneidet, der mit keiner Leistung, das Leben am meisten auskosten kann. Die Politik fördert zudem den faulen, indem sie den fleißigen mit Steuern und Regeln bestraft.”
@lali schlägt in dieselbe Kerbe und meint: “Viel verdienen, wenig arbeiten, am besten alles vor der Haustür, Wochenende frei absolut nicht putzen müssen denn heute zu tage ist putzen für Lehrlinge ein no go sind ja da zum lernen nicht zum putzen….. Katastrophe und traurig zugleich.”
Ganz anders sieht die Situation @StevieWonder: “Ich gehöre zur jüngeren Generation und ich kann – meine ich – für die meisten unserer Generation sprechen. Viele junge Menschen haben meiner Meinung nach einfach kein Bedürfnis ihr Leben und ihre Freizeit zu opfern um jemand anderen zu bereichern. Ich habe selbst im Handwerk gearbeitet, und kann sagen, dass das zu 100% zutrifft. Wenig Freizeit, ordentlicher Verdienst. Aber ist es der Verdienst wert? Meiner Meinung nach nicht. Man hat nur dieses eine Leben. Diese eine Gesundheit. Die Zeit hier ist begrenzt. Klar muss man auch arbeiten, aber endlos Überstunden anhäufen für ein paar hundert Euro mehr am Ende des Monats? Nein, Danke. Am Ende kann man nichts mitnehmen, und das haben glaube ich, viele Menschen meiner Generation verstand.”
Laut @Jason_Voorhees liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: “Ganz bestimmt gibt es junge Leute die im digitalen Zeitalter einfach zu bequem und zu faul zum Arbeiten sind. Lieber einfach nur wo “chillen” und eine ruhige Kugel schieben, scheiß auf alles. Aber auf der anderen Seite denke ich wollen viele auch wirklich was arbeiten aber sind deprimiert wenn sie sehen daß manch anderer mit irgendeinem sinnlosen Schmarrn das vielfache dessen verdient was man als Arbeiter oder Angestellter bekommt. Das frustriert natürlich. Schwer zu sagen was da die Lösungen wären… Ich glaube da könnte man lange diskutieren.”