Von: ao
Kiel/Basel – Nur eine Drei, also befriedigend. Das war einem Jungen aus Schleswig-Holstein im hohen Norden Deutschlands vor einigen Tagen zu wenig. Wie tausende andere Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein hatte auch er Ende Juli sein Zeugnis überreicht bekommen. Die schlechteste darin enthaltene Note allerdings, besagte Drei, wollte er seinen Eltern nicht zumuten. Also beschloss er laut deutschen Medien kurzerhand, einfach mal abzuhauen.
Kurzentschlossen setzte sich der Zehnjährige in einen Zug nach Hamburg. Von dort startete er per ICE nach Süden, in Richtung Basel. Die Dauer der Zugfahrt für die etwa 1.000 Kilometer beträgt über neun Stunden.
Kurz vor der Schweizer Grenze wurde der Schaffner allerdings auf den Jungen aufmerksam und informierte die deutsche Polizei, obwohl der Schüler in Besitz eines gültigen Tickets war. Die Ordnungshüter brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass die Eltern des Jungen ihn bereits als vermisst gemeldet hatten.
Weshalb der Junge wegen einer eigentlich nicht so schlechten Note ausreißen wollte, wurde nicht bekannt. Ebensowenig bekannt wurde der Grund, warum sich der Bub für eine Reise ausgerechnet in die Schweiz entschieden hatte.