Dieses Wissen kann Leben retten - nicht nur das eigene

Kennt ihr eure Blutgruppe?

Dienstag, 22. Oktober 2024 | 07:49 Uhr

Von: red

Bozen – Ihr habt wahrscheinlich alle schon von den Blutgruppen A, B, AB und 0 gehört. Und auch beim sogenannten Rhesusfaktor positiv oder negativ dürfte es klingeln. Aber wusstet ihr, dass die Medizin beim menschlichen Blut heute über 30 verschiedene Blutgruppen-Systeme kennt? Das Ganze ist wirklich ziemlich komplex. Zum Glück aber auch nur bei ganz bestimmten Erkrankungen von Bedeutung. Solltet ihr etwa einen schweren Unfall haben und dringend Blut brauchen, kommt das bekannte System zum Einsatz.

Tödliche Folgen

Würdet ihr bei einer Transfusion Blut der falschen Blutgruppe erhalten, hätte das lebensbedrohliche Konsequenzen. Bei fehlender Kompatibilität verklumpen die roten Blutkörperchen miteinander und transportieren keinen Sauerstoff mehr. Vereinfacht dargestellt haben die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A auf ihrer Oberfläche das Antigen A, die der Blutgruppe B das Antigen B, AB hat beide Antigene und 0 keines. Wenn die Blutgruppe des Empfängers unbekannt ist, wird daher Blut der Gruppe 0 als Notfall-Konserve eingesetzt. Leider sind Konserven mit der Blutgruppe 0 nicht unendlich verfügbar. Das gilt übrigens auch für alle anderen Blutgruppen.

Universalblut aus dem Labor

Seit Jahren wird versucht Blut der Gruppe 0 künstlich herzustellen. Bereits 2019 zeigte eine Studie, dass ein gewisses Darmbakterium die Blutgruppe A in 0 umwandeln kann. Im Frühjahr 2024 ist es nun einem Forschungsteam aus Schweden und Dänemark gelungen die Blutgruppen A und B in 0 umzuwandeln, wie Nature Microbiology berichtet. Bis so der weltweite Bedarf an Notfall-Spendenblut gedeckt werden kann, ist es aber noch ein weiter Weg.

Auf Nummer sicher

Wie erfahrt ihr nun aber eure Blutgruppe? Ihr könnt z.B. euren Hausarzt bitten, euch typisieren zu lassen. Der einfachste, unkomplizierteste und kostengünstigste (in fact sogar kostenlose) Weg, die eigene Blutgruppe zu erfahren, ist jedoch eine Blutspende. Alle wichtigen Daten zu eurem Blut werden dann automatisch in eurem digitalen Spenderausweis erfasst. Zusätzlich könnt ihr sie natürlich in all euren Gesundheitsapps, -ausweisen und sonstigen -diensten speichern, sodass sie dort im Notfall vom medizinischen Personal ausgelesen werden können. Cooler Nebeneffekt: Mit eurer Blutspende rettet ihr vielleicht ein Menschenleben.

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