Von: red
Künstliche Intelligenz hält unaufhaltsam Einzug in immer mehr Bereiche unseres Lebens. Zuletzt konnte man immer wieder von Personen lesen, die mit der KI ihres Vertrauens persönliche und intime Dinge geteilt und um Rat in schwierigen Lebenssituationen gebeten haben. Eine neue Studie wirft nun die Frage auf, ob KI wirklich mit einem menschlichen Therapeuten oder einer Therapeutin mithalten kann.
KI-Therapie im Test – ein unerwartetes Ergebnis
„Can machines be therapists?“ Um hierauf eine Antwort zu finden, wurden typische Fragen aus der Paartherapie gestellt – einmal an Psychotherapeuten und einmal an ChatGPT. Anschließend wurden die Antworten von den Studienteilnehmenden bewertet. Natürlich ohne zu wissen, welche von Mensch und welche von Maschine stammt. Das zu erkennen war für alle Beteiligten auch größtenteils unmöglich. Das wirklich Erstaunliche war jedoch, dass die Antworten der KI fast durchgehend besser beurteilt wurden.
Die Antworten von ChatGPT waren meist länger als die der menschlichen Konkurrenz. Außerdem enthielten sie mehr Substantive als Adjektive. Die Autoren der Studie vermuten, dass die KI durch die klarere Beschreibung mehr Kontext vermitteln konnte.
Unterstützung durch KI
„Seit der Erfindung von ELIZA [einem der ersten Chatbot-Programme] vor fast sechzig Jahren haben Forscher darüber diskutiert, ob KI die Rolle eines Therapeuten spielen könnte. Obwohl noch viele wichtige Fragen offen sind, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Antwort ‚Ja‘ lauten könnte“, frohlocken die Studienautoren. Doch wie sieht es moralisch betrachtet aus? Ist es ethisch vertretbar, KI in der psychologischen Beratung einzusetzen? Welche Risiken birgt es, wenn Maschinen emotionale Unterstützung leisten?
Die Forscher betonen stark, dass diese Fragen dringend geklärt werden müssen, bevor KI auch Einzug in die Psychotherapie halten kann und darf.
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