Von: pf
Busan – Viele Menschen arbeiten im Home-Office. Es hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, was dieser Politikwissenschaftler am eigenen Leib erfahren musste.
Am Freitag gab der Politikprofessor Robert Kelly vor dem britischen Sender BBC ein wichtiges Interview zur Lage in Südkorea. Die Situation auf der koreanischen Halbinsel ist wiedermal ziemlich angespannt: Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye ist gerade ihres Amtes enthoben worden und das Verhältnis zu Nordkorea wird immer schlechter.
Kelly ist sicher der am besten informiert Experte zu dieser Situation. Der Politikwissenschaftler unterrichtet internationale Beziehungen an der Universität von Busan, Südkoreas zweitgrößter Stadt. Schon oft wurde er im Fernsehen zu seiner Einschätzung der Lage in Korea interviewt. Das Interview mit BBC war für ihn also nur ein Routinegespräch. Aber er hat die Rechnung ohne seine Kinder gemacht.
Das Interview beginnt sehr seriös. Kelly sitzt in Jackett vor der Webcam seines Computers in seinem Arbeitszimmer und wirkt sehr professionell. Plötzlich öffnet sich die Tür und ein kleines Mädchen kommt hereingetanzt. Der Moderator von BBC muss ein Lachen unterdrücken und weißt Kelly darauf hin: “Ich glaube eines ihrer Kinder ist gerade hereingekommen.”
Kelly dreht sich nicht um. Er hält seine Tochter mit der Hand fest und versucht das Interview so seriös wie bisher weiterzuführen. Schließlich rollt noch ein zweites Kind in einem Laufstuhl herein. Eine in Panik geratene Frau stürmt hinter den Kindern in den Raum, sammelt sie schnell ein und bugsiert die schreienden Kinder aus den Raum.
Kelly bemüht sich, sich nicht davon ablenken zu lassen. Aber auch ein so eingespielter Profi wie er tut sich schwer in so einer Situation die Konzentration zu bewahren. Als alle Eindringlinge den Raum verlassen haben, muss er erst einmal kurz die Augen schließen, bevor er das Interview weiterführen kann.