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Kinderfragen zum Heiligen Fest

Dienstag, 24. Dezember 2024 | 08:00 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Für Kinder ist die Weihnachtszeit ein magisches Erlebnis voller Geheimnisse und Rätsel. Von der Erzählung des Weihnachtsmannes über dessen magische Helfer bis zum Schornstein-Paradox – Kinder werden in dieser Zeit nicht müde, Fragen zu stellen. Doch viele Antworten sind gar nicht so einfach, denn die Traditionen rund um Weihnachten unterscheiden sich von Region zu Region und sogar von Familie zu Familie. Wir helfen euch dabei, bei der ein oder anderen Frage cool zu bleiben.

Wer ist der Weihnachtsmann – und was hat er mit dem Christkind zu tun?

Zwei Figuren, ein Ziel: Freude bringen! Während der Weihnachtsmann in weniger christlichen geprägten Familien oft die Geschenke bringt, hält in gläubigen Haushalten eher das Christkind dafür her. Doch wenn die Kinder älter werden, hält auch die glaubwürdigste Erzählung nicht mehr stand. Oft stellt sich dann die Frage: Wer steckt eigentlich hinter den großzügigen Gabenbringern – abgesehen von den Erziehungsberechtigten?

Der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen – mit seinem roten Mantel, der Bommelmütze und dem Rauschebart – verdankt seinen Ruhm vor allem der Werbung des von Coca-Cola. Jedes Jahr zu Weihnachten produziert der Getränkehersteller eine neue Kampagne zu Weihnachten mit dem dicken Mann in der Hauptrolle – und das schon seit den 1931.

Sein Ursprung reicht jedoch weiter zurück: Bereits im vierten Jahrhundert verteilte Bischof Nikolaus von Myra Geschenke an artige Kinder. Ab dem 14. Jahrhundert wurde diese Tradition wieder aufgegriffen und Kinder bekamen zum 6. Dezember Geschenke. Niederländische Siedler brachten diese Tradition in die USA, wo dann der farbunspezifische Santa Claus entsandt. In den 30er-Jahren griff Coca-Cola dieses Motiv auf und gab ihm die ikonische rote Farbe – und Voila, der heutige Weihnachtsmann war geboren.

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Das Christkind hingegen hat einen gänzlich anderen Ursprung. Dessen Geschichte geht auf die Reformatorenzeit zurück: Martin Luther wollte den Heiligen Nikolaus als Geschenkebringer ablösen und brachte den „Heiligen Christ“ ins Spiel. Daraus entwickelte sich das Christkind – eine zarte, engelsgleiche Figur, die sich stets unsichtbar hält und nur durch das Glöckchen ankündigt, dass die Bescherung beginnen kann.

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Der protestantische Luther propagierte ironischerweise eine Bewegung weg vom Personenkult und hin zum Glauben an Jesus Christus und bildete damit die Grundlage für die heute eher katholisch geprägte Ausübungen der Tradition.

Warum schreiben Kinder Wunschzettel?

Ob an den Weihnachtsmann, das Christkind oder den Nikolaus – ein Wunschzettel gehört für viele Kinder dazu. Kinder notieren (oder malen) ihre Herzenswünsche und hoffen, dass diese in Erfüllung gehen. Der Brauch geht weit zurück. Bereits im 19. Jahrhundert schrieben Kinder in Europa Briefe an den Weihnachtsmann oder das Christkind, oft verbunden mit einem Dank für das vergangene Jahr. Mit der Verbreitung der Postdienste wurde es populär, diese Wünsche tatsächlich zu verschicken – eine Tradition, die sich bis heute gehalten hat.

Heute werden Wunschzettel hauptsächlich aus praktischen Gründen geschrieben: Eltern bekommen einen besseren Überblick über die Wünsche ihrer Kinder und bringen ihnen im besten Fall bei, ihre Wünsche zu priorisieren. Er kann auch dabei helfen, den Kindern beizubringen, auch auf andere Kinder zu achten, zum Beispiel wenn man sich zeitgleich an Hilfsprojekten beteiligt, die Kindern aus schlechteren Verhältnissen zu Weihnachten eine Freude bereiten.

Warum stellen wir einen Baum ins Wohnzimmer?

Der Weihnachtsbaum ist heute meist der Mittelpunkt im Wohnzimmer zur Festzeit. Bereits vor etwa 400 Jahren begann man damit, Nadelbäume zu schmücken. Damals hingen Äpfel, Nüsse und Süßigkeiten an den Zweigen, die Kinder am Heiligen Abend plündern durften. Aus dem Kinderlied „O Tannenbaum“ wissen wir auch, wieso die Wahl auch heute noch meistens auf die Tanne fällt: Ihr immergrünes Gewand strahlt zu jeder Zeit, ja auch im Winter, wenn es schneit. Außerdem verweist die Dreieckige Form der Tanne auf die heilige Dreifaltigkeit im Christentum – Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Wie schafft es der Weihnachtsmann, alle Kinder an einem Abend zu beschenken?

Eine Frage, die Eltern immer wieder kreativ beantworten müssen. Die einfachste Erklärung für den Weihnachtsmann: Seine Kernkompetenz liegt im technischen Fortschritt seines Schlittens. Vor ihn sind neun Rentiere gespannt, angeführt von Team-Kapitän Rudolph. Sie trainieren das ganze Jahr für diesen einen Abend und wenn es an der Zeit ist, spielt ihnen die Zeitverschiebung in die Karten. Mit anderen Worten: Sie haben nicht eine Nacht Zeit, so wie viele Kinder annehmen, sondern 24 volle Stunden. Wie das Schornstein-Paradox – dicker Mann und schmaler Schornstein – gelöst werden kann, ist am Ende Betriebsgeheimnis.

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Beim Christkind wiederum gestaltet sich die Erklärung etwas einfacher: Wenn Jesus nach der Sage der Bibel in uns allen wohnt und sich das Christkind nach Luthers Erzählung unsichtbar und lautlos fortbewegen kann, hat es schon mal einen leichteren Start als sein Kollege.

Die Vielfalt der Weihnachtsgeschichten

Was Weihnachten so besonders macht, ist nicht nur der Duft von Plätzchen oder der Lichterglanz, sondern die Vielfalt der Geschichten, die sich um das Fest ranken. Jede Familie, jedes Land und jede Region hat eigene Bräuche und Rituale, die weitergegeben werden. Gerade Kinder lieben es, in diese märchenhafte Welt einzutauchen, die sich jedes Jahr neu entfaltet – mit all ihren Rätseln, Geheimnissen und wundervollen Momenten.

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