Von: mk
St. Vigil in Enneberg – Der Alpenverein setzt sich für den nachhaltigen Bergsport ein. Mit der Kampagne „Freiheit mit Rücksicht“ sensibilisiert das Referat für Natur und Umwelt die Bevölkerung über die Bedürfnisse des Wildes. Die Kampagne nimmt ihren Ursprung in der Lenkung der Skitourengeher und Schneeschuhwanderer. Der Alpenverein hat nun die Kampagne auch auf den Sommer ausgedehnt und möchte Sportkletterer für ein naturbewusstes Verhalten in Klettergärten sensibilisieren.
Die Kernaussage lautet: „Unser Freizeitraum ist zugleich Lebensraum“, den es zu respektieren gilt. Im beliebten Klettergarten Ciastlins in St. Vigil in Enneberg, ist diese Konfliktsituation gerade besonders akut. Der Klettergarten befindet sich nämlich im Revierzentrum eines Steinadlerpaares. Wenn die Brut gestört wird, wird sie aufgegeben. Das symbolträchtige Tier stand im Alpenraum kurz vor der Ausrottung. Umfangreiche EU-weite Schutzmaßnahmen haben dem Adler gut getan und er besiedelt nun wieder fast alle möglichen Reviere in den Alpen.
Das Klettergebiet liegt im Naturpark Fanes-Sennes Prags und damit im UNESCO Welterbegebiet. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Naturparke hat der AVS angesichts des Nutzungsdruckes am Fels vereinbart, dass der Klettergarten Ciastlins weiterhin öffentlich bleibt, aber auf eine Erweiterung des Klettergebietes verzichtet wird, um das Revier des Steinadlers nicht zu stören.
Um dies den Kletterern an Ort und Stelle zu vermitteln, wurde eine Informationstafel konzipiert und gut sichtbar im Klettergarten aufgestellt. So versuchen die Projektpartner im Welterbegebiet die in- und ausländischen Besucher auf die Bedürfnisse des Steinadlers zu sensibilisieren. Die Lia Da Munt als lokale Anlaufstelle für Kletterer unterstützt diese Aktion – ebenso wie der Verband der Südtiroler Berg- und Skiführer.
Weiterführende Informationen gibt es hier: http://www.alpenverein.it/de/alpenverein/freiheit-mit-r%C3%BCcksicht-in-kletterg%C3%A4rten-7_156916.html