Von: mk
Bozen – Im Rahmen weltweiter Aktionen gegen den Überkonsum ruft die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt heuer zum vierten Mal in Folge Aktionswochen zum Erdüberlastungstag aus. Unter dem Titel „Move The Date“, zu Deutsch „Verschieb mit uns den Erdüberlastungstag“, haben sich 81 Südtiroler Vereine, Organisationen, Jugendtreffs, Umweltgruppen, Schulen und Gemeinden zusammengeschlossen und organisieren vom 13. bis zum 26. Mai Aktionen, die dazu inspirieren sollen, Ressourcen zu schonen und globale Fairness einzufordern.
Neben den zahlreichen Präsenzaktionen lädt die OEW auch zu einem nervenkitzelnden Selbsttest, der „Impact-Challenge“ ein: Freundesgruppen, Familien und Schulklassen, die zwei Wochen lang beispielsweise ihre Bildschirmzeit reduzieren, aufs Auto oder Fleischprodukte verzichten oder zwei Wochen lang kalt duschen, können einen fairen Preis gewinnen. Auswählen können Gruppen zwischen 15 verschiedenen Challenges, die einen gewissen CO2-Satz einsparen und zum Nachdenken über den eigenen Ressourcenverbrauch anregen: Sie müssen sich nur bis zum 12. Mai anmelden. Das Anmeldeformular und alle Events der Aktionswochen sind unter www.oew.org/movethedate zu finden.
Wie wichtig ein Umdenken in Bezug auf unseren Konsum ist, zeigt jedes Jahr das Stichdatum des errechneten Erdüberlastungstags. Diesen erreichen wir heuer in Italien immerhin vier Tage später als im vorigen: am 19. Mai. Von da an leben wir bis zum Jahresende ressourcentechnisch auf Pump und konsumieren unwiderruflich mehr, als sich natürlich regeneriert. Würden alle Länder so viele Ressourcen verbrauchen wie wir in Italien, dann bräuchten wir laut dem Global Footprint Network rund 2,7 Erden.
Monika Thaler, Expertin für internationale Zusammenarbeit bei der OEW, erklärt: „Da wir aber nur einen Planeten zur Verfügung haben, leben wir von begrenzten Reserven, die eigentlich für zukünftige Generationen bestimmt wären – und auf Kosten anderer.“ Denn, so fährt sie fort, treffen die stärksten Auswirkungen unseres Überkonsums wie Landraub, Umweltverschmutzung, Wassermangel, Nahrungsunsicherheit, Vertreibung und Extremwetterereignisse vor allem jene Länder und Bevölkerungsgruppen, die kaum finanzielle Mittel haben, sich mit präventiven Maßnahmen und Sozialversicherungssystemen dagegen zu schützen. Ein Grund mehr, sich mit dem Thema zu befassen.