Chemie-Cocktail und Artensterben

Koks-Konsum ist extrem umweltschädlich

Freitag, 16. März 2018 | 08:23 Uhr

Von: luk

 

Bozen – Kokain ist für die Gesundheit des Menschen schädlich. Auf Dauer zerstört es Körper und Psyche der Konsumenten und zudem zahlreiche Leben am Anfang der Herstellungskette. Durch den Drogenkrieg in Süd- und Mittelamerika werden Menschen verletzt, versklavt und getötet.

Dass aber auch die Umwelt durch das weiße aufputschende Pulver geschädigt wird, ist weitgehend unbekannt.

Doch dem ist so: Kolumbien sind allein bis 2010 rund 2,5 Millionen Hektar Waldfläche vernichtet worden, um Platz für Kokainlabore und den Anbau der Coca-Pflanze zu schaffen. Immerhin werden pro Gramm Kokain rund vier Quadratmeter Regenwald benötigt.

Dabei machen Anbauer und Drogenbarone auch vor Naturschutzgebieten keinen Halt und bedrohen damit massiv Tierarten.

Weil die kolumbianische Regierung mit Entlaubungsgiften gegen Coca-Plantagen vorgeht, werden zudem noch Unmengen an Gift in die Umwelt entladen. Die Herbizide greifen neben den Coca-Pflanzen auch umliegende Wälder und Mikroorganismen im Boden an. Außerdem verunreinigen sie Gewässer.

Auch bei der Herstellung von Kokain werden Chemikalien benötigt. Pro Kilogramm braucht es drei Liter konzentrierte Schwefelsäure, bis zu 80 Liter Kerosin und einen Liter Ammoniak. Diese Stoffe laufen ebenfalls ungefiltert in die Natur.

Wer also seine Nase öfter mal zweckentfremdet, gefährdet damit nicht nur seine eigene Gesundheit und die Unversehrtheit anderer Menschen, sondern fördert auch noch die Abholzung von Regenwäldern, die Umweltverschmutzung durch Chemikalien und das Aussterben von Tierarten.