Von: Ivd
Die Regale in den Supermärkten werden immer bunter – besonders, wenn es um Milchalternativen geht. Neben der klassischen Kuhmilch drängen pflanzliche Alternativen wie Soja-, Mandel- oder Haferdrinks immer stärker in den Fokus der Verbraucher. Doch welche Option ist wirklich gesund? Und was sollte man bei der Wahl beachten? Ernährungsexpertin Dr. Christina Revlon von der Universität Colorado erklärt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Milchsorten.
Kuhmilch: Der ungeschlagene Klassiker
„Kuhmilch bleibt aus ernährungswissenschaftlicher Sicht der Goldstandard“, betont Dr. Revlon. Sie liefert hochwertiges Protein, viel Kalzium und Vitamin D – Nährstoffe, die in vielen Ernährungsweisen oft zu kurz kommen. Besonders wichtig: Die angereicherten Varianten von fettarmer und entrahmter Milch enthalten ebenso viel Kalzium und Vitamine wie Vollmilch, jedoch mit weniger gesättigten Fettsäuren. „Die US-amerikanischen Ernährungsempfehlungen raten Erwachsenen, sich für fettarme oder fettfreie Varianten zu entscheiden, um die Aufnahme gesättigter Fette auf unter zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr zu begrenzen“, fügt sie hinzu.
Jedoch gibt es auch einige Haken: Laktoseintoleranz und Milcheiweiß-Allergien führen häufig zu Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Außerdem weist Kuhmilch unter den genannten Optionen die schlechteste Umweltbilanz auf. Die Produktion von Milch geht mit hohem Wasserverbrauch einher und die Methanemissionen, die durch die Verdauung der Kühe entstehen, tragen zur Erwärmung des Klimas bei.
Ein weiterer kritischer Punkt bei Kuhmilch ist der mögliche Gehalt an Wachstumshormonen und Antibiotika, die in der industriellen Milchproduktion eingesetzt werden können. Rückstände dieser Stoffe können langfristig Prostatakrebs fördern und stehen in der Kritik, unter anderem Resistenzen gegen Antibiotika zu fördern. Obwohl in der EU strenge Grenzwerte gelten, bleibt die Sorge um die Auswirkungen solcher Substanzen auf den menschlichen Körper bestehen.
Pflanzliche Alternativen: Vielfalt mit Grenzen
Die wachsende Beliebtheit von Pflanzenmilch führt Dr. Revlon vor allem auf die Nachteile von Kuhmilch zurück. Doch wie gut sind pflanzlichen Alternativen für uns wirklich?
Ein Sojadrink hebt sich ernährungsphysiologisch klar hervor: „Er ist der einzige pflanzliche Ersatz, der dem Nährwertprofil der Kuhmilch nahekommt“, erklärt Revlon. Dank seines vollständigen Aminosäureprofils eignet er sich besonders für Menschen mit erhöhtem Proteinbedarf. Allerdings können die in Soja enthaltenen Isoflavone eine ähnliche Wirkung auf den Körper wie das weibliches Sexualhormon Östrogen haben. Einige Studien weisen darauf hin, dass ein übermäßiger Konsum von Sojaprodukten einen negativen Effekt auf den Hormonhaushalt haben kann. In normalen Mengen genossen ist Soja jedoch völlig unbedenklich.
Haferdrinks punkten mit einer guten Umweltbilanz: Wenig Wasserverbrauch, geringe CO₂-Emissionen und lösliche Ballaststoffe für die Verdauung. Ihr milder Geschmack passt perfekt zu Kaffee oder Müsli. Optionen mit höherem Fettgehalt bieten sich außerdem gut für das Aufschäumen des Drinks an, um beispielsweise Kaffeevariationen zuzubereiten. Allerdings mangelt es Haferdrinks oft an Protein. Außerdem müssen Kalzium und Vitamin D für ein besseres Nährstoffprofil extern hinzugefügt werden.
Andere Optionen wie Mandel- oder Kokosdrinks punkten zwar durch niedrigen Kaloriengehalt, bieten jedoch weniger Proteine und wichtige Nährstoffe. „Besonders Kokosdrink sollte mit Vorsicht genossen werden“, warnt die Expertin. „Er enthält hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren, was den gesundheitlichen Nutzen einschränkt“, vergleichbar viel, wie etwa Kuhmilch
Rat der Expertin: Die Mischung macht‘s!
Dr. Revlons wichtigster Tipp für Verbraucher: „Abwechslung ist entscheidend. Indem Sie verschiedene Optionen ausprobieren und kombinieren, profitieren Sie von einer breiten Palette an Nährstoffen.“ Letztlich sollten persönliche Vorlieben, Nährstoffbedürfnisse und ökologische Überlegungen entscheidend sein.
Am Ende bleibt eine ausgewogene Ernährung das A und O. „Egal, für welche Milch Sie sich entscheiden – eine gesunde Basis aus Obst, Gemüse, magerem Protein und Vollkornprodukten ist unverzichtbar“, betont Dr. Revlon. Die Wahl der „richtigen“ Milch ist also nicht pauschal zu beantworten. Sie hängt von individuellen Bedürfnissen und Prioritäten ab – und davon, was letztendlich auf den eigenen Geschmack trifft.
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29 Kommentare auf "Kuh, Mandel oder Soja? Welcher Milchtyp ist wirklich gesund?"
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A gsunta Kuimilch isch olbm no is Beschte.. Sojamilch konsch net trinkn und Mondelmilch anet, man mog lamo schaugn afa Pockung, wos sebm wella Dreck entholtn isch!
…die Natur hat Kuhmilch für Kälber gedacht, nicht für Menschen…
Doolin@ dann darfst du aber auch keinen Honig essen, denn der Honig ist auch für Bienen gedacht.
@Doolin
Die Natur hat auch nicht Sojamilch oder Mandelmilch erfunden….die nach industrieller Verarbeitung mit Horror Co2 Fußabdruck um die ganze Welt gekarrt werden.
@Doolin
Ohne Milch waretn die Leit früher olle vorzue derhungert!
honig ist Bienenkotze. mahlzeit
Die Natur hat überhaupt nicht an Menschen gedacht. Da muss der Mensch schon selber denken!
@neidhassmissgunst
Die Natur hat den Menschen ein Hirn gegeben, damit er sich sein Essen selber macht.
@neidhassmissgunst Mandelmilch gibt es schon lange in Italien, in Süditalien hat man früher selber durch das Auswaschen des Mandelmehls mit Wasser Mandelmilch produziert und dies haben die Bauern, wenn sie selber Mandelbäume hatten, nach der Feldarbeit getrunken, da es ein energiereiches Getränk ist.
Vielleicht hatten schon die alten Römer Mandelmilch, wer weiß…
@Dagobert Nicht umbedingt, da man früher in der Fastenzeit alle Lebensmittel tierischen Ursprungs verboten war, außer sie kamen aus dem Wasser 😉. Sozusagen die untere Schicht lebte früher in der Fastenzeit und Adventszeit vegan!
@Doolin
LOL…. und? Hat die Natur den Soyasaft und die Mandelsuppe für Menschen gemacht?
Das Kalb ist dem Menschen sehr sehr ähnlich.
..nix geht über eine gute Milch von unseren Kühen, alles andere ist Mist!
Dann probier mal Kastanienmilch! Ist sehr lecker, schmeckt süßlich und erinnert ein bisschen an Schokolade. Ist zu empfehlen!
Galantis Unseren von Silos und Kraftfutter Gefütterten Arme Tiere? Nein, Danke!
Milch stammt ausschließlich von Säugetieren; alles andere sind Milchersatzprodukte. Diese Alternativen sind jedoch keineswegs weniger nahrhaft als Kuhmilch – in vielen Fällen ist sogar das Gegenteil der Fall. Pflanzliche “Milchsorten” sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Vitamin D, Vitamin B12 und Proteinen. Zudem verursacht die Produktion von Eiweißen aus Kuhmilch einen fünf- bis zehnmal höheren negativen Einfluss auf die Umwelt, als z.B. die Herstellung von Milchersatz aus Soja.
@Sag mal
..ich weis wo meine Milch herkommt, prost!
@Sag mal
Die Kühe kriegen Kraftfutter (Getreidemüsli) und Silo (aus Gras und Mais). Es gibt nichts besseres für Kühe.
Für mich gehört weder das eine noch das andere zu meinen Ernährungsplan, abgesehen von Kuhmilch die zu Käse verarbeitet wird. Ich und meine Frau verwenden vielleicht 10 Liter Kuhmilch pro Jahr zum Kochen, Kaffee immer schwarz. Kuhmilch so zu trinken graust mich und ich brauche dafür auch keinen Ersatz durch pflanzliche Varianten. Wasser und Bier ist immer noch das Beste 😁
PhilGrill@ obo a Augustina fan Foß, net a Forst, weil sebm grausts mich😅
Das Futter der Kühe hat sich in den letzten Jahren verändert, weil das Heu aus anderen Grasarten gemacht wird. Bald wird der Mensch für seine Methanemissionen auch eine Abgassteuer bezahlen müssen
@Wohlzeit
aha….und diese Grasarten scheinen besser zu sein, da die Kühe heute mehr Milch geben.
jedem das seine und noch seinem gschmock! i mog kuhamilch nit und honn a koan bedorf noch de alternativen milchsortn, also bin i auf do umweldschohnend!
Ich glaub es gab doch ein Urteil das die Bezeichnung “Milch” fuer Mandeln und Soja nicht benuetzt werden darf
…deswegen steht auf diesen Packungen auch nicht Milch sondern “Drink” 😉
Meine Nachbarin trinkt seit jeher täglich einen liter milch. Über 90 und pumperlgsund
Dass Kuhmilch kein Getränk sondern aufgrund ihrer Nähr/Inhaltsstoffe ein Nahrungsmittel ist, sollte man inzwischen begriffen haben.
Und auch, dass Kuhmilch grundsätzlich kein Nahrungsmittel für Erwachsene ist.
Zu den Milchprodukten: ich liebe Joghurt und Käse, dabei darf es aber gerne auch Ziegen- oder Schafsmilch sein.
Zum Kaffe – wenn ich ihn nicht schwarz trinken will – gibt es dann einen Schluck Haferdrink, der grundsätzlich auch fürs Müsli sehr gut schmeckt und auch zum kochen und Backen geeignet ist.
Aber der wichtgste Satz im Artikel ist wie immer:
Die Abwechslung und Ausgewogenheit machts!!!
@krokodilstraene: volle Zustimmung 👌
Beste Milch von unseren freilaufenden Kühen. Nur wird dass in Zukunft immer schwieriger mit diesen Raubtieren die bei uns freigesetzt werden!!!
Kuhmilch ist Milch, das andere ist Soyasuppe und Mandelsaft. Das ist wie der Vergleich eines Autos mit zwei Fahrrädern.