Von: bba
Bozen – Im Sommer soll der neue Landessozialplan verabschiedet werden. Nach der Partizipationsphase wird nun am Textentwurf des Planes gearbeitet. Vorab wurde ein wissenschaftlicher Bericht dazu vorgestellt.
Die Arbeiten am dritten Südtiroler Landessozialplan schreiten weiter voran: Bis Ende April 2021 wurde dabei in einem Partizipationsprozess in insgesamt fünf Themenbereichen Inputs und Anregungen aus der Praxis eingeholt. Nun hat Eurac Research, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, der Landesregierung einen wissenschaftlichen Bericht zu “Sozialdienste Südtirol 2030” präsentiert. Soziallandesrätin Waltraud Deeg zeigt sich zuversichtlich, dass mit dem neuen Sozialplan ein zentrales Planungsinstrument erstellt werde, das auf einer breiten Basis fuße: “Gerade in der Pandemiezeit hat sich gezeigt, dass Südtirols Sozialpolitik wesentlich dazu beigetragen hat, die Pandemie als Gesellschaft gut zu überwinden. Es wurden jedoch auch Schwachstellen deutlich, die wir nun mittel- und langfristig angehen wollen, um unser soziales Netz weiter zu stärken und zu festigen.”
Unter Federführung der Landesrätin und der Landesabteilung Soziales laufen seit Ende Jänner 2020 die Vorarbeiten für den neuen Landessozialplan. Auch diese wurden durch die Pandemie zeitlich verzögert, weshalb nun mit der Verabschiedung und Veröffentlichung im Sommer 2022 gerechnet wird. Ab Herbst 2020 fanden insgesamt fünf Workshops zu den Themenbereichen “Senioren und Pflege”, “Kinder- und Jugendschutz”, “Soziale Inklusion und Frauen in schwierigen Situationen”, “Dritter Sektor” und “Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen und mit Abhängigkeitserkrankungen” statt. Dabei brachten sich rund 350 Fachleute aus den jeweiligen Themenbereichen in Arbeitsgruppen ein und diskutierten dabei über den Status Quo und künftige Maßnahmen. Begleitet wurde dieser Prozess vom Institut für Public Management von Eurac Research, welches im Rahmen des Forschungsprojektes Entwicklungsnotwendigkeiten identifizierte und analysierte. Dafür wurden unter anderem fünf Online-Befragungen mit rund 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt.
Neuer Landessozialplan im Sommer 2022
Nun soll ein erster Textentwurf erarbeitet werden, welcher im Anschluss mit den Gemeindereferentinnen und -referenten für Soziales, ebenso wie mit weiteren Stakeholdern besprochen werden soll. Im Sommer wird das Dokument schließlich der Landesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt. “Wir entwickeln unser Sozialwesen konsequent weiter, um auch künftig gesellschaftlichen Entwicklungen und Anforderungen bestmöglich entsprechen zu können. Denn nicht nur Megatrends wie die demografische Entwicklung, sondern auch die Erfahrungen der Pandemiezeit haben uns gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes, kapillar aufgebautes und bestens vernetztes Sozialwesen ist”, ist Landesrätin Deeg überzeugt.
Informationen zum Landessozialplan und zu den Ergebnissen der einzelnen Workshops gibt es online auf den Landeswebseiten im Bereich Soziales.