Von: mk
Bozen – Die Matura in vier statt fünf Jahren – dieses neue Modell wird derzeit in ganz Italien erprobt. Auch in Südtirol beteiligen sich im kommenden Schuljahr zwei Schulen daran.
Trotzdem sind bei uns im Land noch viele skeptisch, wie aus einer Umfrage auf Südtirol News hervorgeht.
Rund 2.000 Personen haben sich daran beteiligt. Während 30 Prozent nur Vorteile sehen, sind 26 Prozent hin- und hergerissen. Ganze 44 Prozent sind von der Idee hingegen kaum überzeugt.
Für die Befürworter ist die Sache relativ klar. „Wir Jungen wollen wieder früher in die Arbeitswelt einsteigen! Denn das ist das wahre Leben und nicht das “Theorie-Büffeln” in der Schule!“ schreibt @monia.
@ivo815 äußert sich hingegen kritisch: „@JingJang Das sehe ich anders. Das mit der Gleichschaltung kann nicht funktionieren, da die Ideologie, welche vermittelt wird, vom Dozenten ausgeht. Da aber in Oberschulen für fast jedes Fach eine eigene Unterrichtskraft zu Gange ist, kann eine Gleichschaltung ausgeschlossen werden. Wenn die Bildung um ein ganzes Jahr verkürzt werden soll, kann das nur einen massiven Rückgang der Allgemeinbildung bedeuten. Es mag Menschen geben, denen die Matura im Leben nichts gebracht hat, das sind aber individuelle Lebensläufe. In der Regel jedoch, beeinflusst Bildung ein Leben sehr wohl. Die Art zu denken, zu entscheiden und … zu wählen. Was passiert, wenn ungebildete Menschen wählen und wie diese sich beeinflussen lassen, können wir gerade in den USA feststellen. Italien ist auf demselben Weg. Um kurzfristig Ressourcen zu sparen, werden Schulzeiten verkürzt. Im ersten Moment haben wir Ersparnisse aber mittelfristig gibt es eine Masse an halbgebildeten, frustrierten Jugendlichen ohne Arbeit. Da kommen noch enorme Kosten auf uns zu. Außerdem, die lassen sich dann leichter lenken und zwar von Populisten.“
Manche sehen das zwar etwas relativer, schlagen aber trotzdem in dieselbe Kerbe. „@ivo815 naja, dieses eine jahr weniger schulbildung wird jetzt nicht gerade “eine Masse an halbgebildeten, frustrierten Jugendlichen ohne Arbeit” hervorbringen… aber den sparhammer bei der bildung ansetzen ist auf alle fälle der falsche weg…“, schreibt @Pazzoide.
@Eppendorf bringt die Sache auf den Punkt: „Die Abiturreform in Deutschland von 9 auf 8 Jahre zu verkürzen ist gescheitert und wird wieder rückgängig gemacht. Warum nicht aus Fehlern anderer lernen?“