Von: red
Dr. Jann Arends ist Krebs- und Ernährungsmediziner. Während eines Vortrags vor Apothekern in Schladming, Österreich sprach er über den Zusammenhang von Nahrungsaufnahme und der lebensbedrohlichen Krankheit. Gleich zu Beginn stellte er klar: „Die eine Ernährung bei Krebs gibt es nicht.“
Kann ich vorbeugen?
Eine mögliche Krebserkrankung verhindern kann keine Ernährungsform. Zur Prävention – auch nach einer überstandenen Erkrankung – empfiehlt Arnds möglichst wenig hoch verarbeiteten Lebensmitteln zu konsumieren. Diese enthalten meist viel zugesetzten Zucker, Fett und Salz und nur wenig Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Studien hätten für diese Lebensmittelgruppen ein allgemein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen, besonders Darm- und Brustkrebs, gezeigt. Auch rotes Fleisch, zuckerhaltige Getränke und Alkohol sollten eher selten auf dem Speiseplan stehen. Dafür umso mehr Obst, Gemüse, Nüsse, Beeren, Vollkorngetreide, Brot sowie Fisch, Ei und Milchprodukte. Die richtige Kombination dieser Lebensmittel sorgt für eine vielfältigere Bakteriengemeinschaft im Darm, die das Immunsystem stärke.
Können Nahrungsergänzungsmittel helfen?
Dr. Arnds hat keine guten Nachrichten für alle, die sich mit Vitamin-Präparaten etwas Gutes tun möchten. Auch wenn diese Mittel durchaus ihre Berechtigung haben und zu anderen Zwecken absolut sinnvoll sein können, helfen sie nicht bei der Krebsprophylaxe. Antioxidative Präparate sowie die Vitamine A, C, D, E oder das Spurenelement Selen hätten in Studien keinen oder sogar einen eher ungünstigen Effekt auf die Entstehung von Krebs und Tumorerkrankungen gehabt. Internationale fachgesellschaften empfehlen bereits Erkranken, lieber auf die Einnahme solcher Stoffe zu verzichten.
Während der Therapie
Während einer Krebstherapie kommt es laut Arndes vor allem darauf an, nicht zu viel Gewicht zu verlieren. Denn jedes Kilo mehr bedeutet mehr Überlebenszeit. Daher empfiehlt er zusätzlich körperliche Bewegung, um Muskelabbau vorzubeugen. Die meisten Patietinnen und Patienten verlieren während einer Therapie auch ihren Appetit, was ein zusätzliches Problem darstellt. Hochkalorische Trinknahrung mit viel Eiweiß kann hier eine Lösung sein. Wenn nötig können die Erkrankten auch über eine Sonde oder Infusion ernährt werden.
Dr. Arends macht deutlich, dass der Einfluss der Ernährung auf die Krankheit nicht leicht zu fassen sei. Denn auch wenn sich die Ernährungsweisen weltweit stark unterscheiden, tut es die Krebssterblichkeit nicht.
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