Neue Studie macht Betroffenen Hoffnung

Mit Nikotinpflastern gegen Long-Covid

Donnerstag, 13. März 2025 | 14:11 Uhr

Von: red

Eine Corona-Infektion ist kein Spaß, erst recht nicht, wenn sich ein sogenanntes Long-Covid entwickelt. Betroffene leiden noch Jahre nach einer Infektion unter Symptomen wie extremer Erschöpfung (Fatigue), Gedächtnisproblemen (Brain Fog) und starken Atembeschwerden. Auch wenn dieses Symptome mal mehr, mal weniger gut behandelt werden können, gibt es keine Möglichkeit die Ursache zu bekämpfen. Bis jetzt. Möglicherweise bringen Nikotinpflaster hier den Durchbruch.

Wie kann Nikotin helfen

Ihr habt vermutlich alle schon einmal gehört, dass Coronaviren Spike-Proteine haben. Ein Forschungsteam des Universitätsklinikum Leipzig hat erkannt, dass diese bestimmte – für das Nervensystem sehr wichtige – Rezeptoren im menschlichen Körper blockieren und so die Ursache für die Long-Covid-Symptome sein könnten. Nikotin besitzt ebenfalls eine starke Affinität – eine Anziehung – zu genau diesen Rezeptoren. Und zwar so stark, dass es die Spike-Proteine verdrängen könnte, wie eine Studie zeigt. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden jüngst im Fachjournal „Journal Bioelectronic Medicine“ veröffentlicht. „Bei der Behandlung mehrerer Patientinnen und Patienten mit Long-Covid-Syndrom durch die Anwendung von Nikotinpflastern konnten wir Verbesserungen beobachten, die von sofortigen und erheblichen bis hin zu vollständigen Remissionen innerhalb sehr unterschiedlicher Zeiträume reichten“, erklärt Forschungsleiter Dr. Marco Leitzke.

Keine Suchtgefahr

Aber ist Nikotin nicht furchtbar ungesund und macht abhängig? Nicht in dieser Form. Dr. Leitz betont, dass Nikotinpflaster weder abhängig machen, noch das Krebsrisiko erhöhen. Sie seien somit eine effektive Möglichkeit nicht nur die Symptome, sondern die Ursache von Long-Covid zu bekämpfen. Die Forschenden gehen noch einen Schritt weiter: Auch Fibromyalgie, das Chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) und das Post-Vakzinierungssyndrom (PVS) könnten durch die selbe Rezeptor-Blockade ausgelöst werden. Die Behandlung mit Nikotinpflastern könnte Betroffenen die Rückkehr zu einem normalen Leben ermöglichen: “Die Studie ist auf jeden Fall zukunftsweisend. Obgleich sie einer Ausdehnung auf weitere Forschung bedarf, sind die bisherigen Behandlungsergebnisse bereits vielversprechend.“

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