Vater wiegt sein Kind mit Musik in den Schlaf

Moderne Väter, liebevolle Väter?

Donnerstag, 13. Dezember 2018 | 08:01 Uhr

Von: bba

Einst galten nur jene Männer als “richtige Männer”, die keine Gefühle zeigten: Ein Mann sollte stark, rational, karriereorientiert und verantwortungsbewusst sein. Der Mann galt als Familienoberhaupt. Die Partnerin und die Kinder hatten sich ihm unterzuordnen. Der “Pater familias” hatte hauptsächlich das Sagen, brachte er doch “die Brötchen” nach Hause. Dass die Partnerin gratis Erziehungs- und Hausarbeit leistete, war nicht relevant.

Die Welt verändert sich und mit ihr auch die Werte einer Gesellschaft. Männer sind heute nach wie vor stark am Status orientiert, wollen ihre Karriere vorantreiben. Sie werden auch hauptsächlich danach beurteilt. Dennoch zählen vermehrt andere Dinge – so das Zulassen und Zeigen von Gefühlen. Weit häufiger nehmen sich heutzutage junge Väter für ihre Sprösslinge Zeit und haben sichtlich Spaß daran. Es ist auch richtig, dass Männer ihren Beitrag für die Kindererziehung leisten, sind doch die meisten Mütter erwerbstätig und sorgen damit für ihr eigenes Einkommen. Schade nur, dass die Arbeitswelt und die Politik mit ihren Regelungen nach wie vor dafür sorgen, dass überwiegend Frauen in Elternzeit gehen und Männer nicht. Veränderungen zeigen sich nur langsam.

Auf Facebook kursiert ein Video eines jungen, liebevollen Vaters, der sich für sein Kind Zeit nimmt. Er tut dies nicht mit Widerwillen, sondern mit Freude, Liebe und Kreativität. Der musikalische Vater küsst das Kind zärtlich auf den Kopf und wiegt es mit seiner beruhigenden Musik in den Schlaf.

https://www.facebook.com/beberoyal/videos/605370322955021/

Der junge Mann im Video ist das Paradebeispiel dafür, wie Vatersein heute aussehen kann und wie gut dies den Kindern tut. Einst mussten Kinder vielfach ihren Vater entbehren, stand doch hauptsächlich die Erwerbsarbeit im Mittelpunkt. Vätern tat es oft im Nachhinein Leid, dass sie sich zu wenig Zeit für ihren Nachwuchs genommen hatten und holten dies bei ihren Enkeln nach. Doch es war nicht miteinander vergleichbar. Versäumt ist versäumt.

Zunehmend interessieren sich Väter heute dafür, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen. Sie wissen, dass eine gute Beziehung zum Kind nur dann aufgebaut werden kann, wenn man sich mit dem Nachwuchs beschäftigt. Dafür werden mit der Partnerin und dem Arbeitgeber die Arbeitszeiten abgesprochen. Nur so haben Mutter und Vater wirklich etwas vom Kind und es kommt zu keiner einseitigen Aufgabenteilung innerhalb der Familie.

Wichtig wäre es, dass Arbeitgeber auch hierzulande bezüglich der Arbeitszeiten flexibler werden würden. Die Politik müsste sich hierfür stark machen. Das Ganze steckt noch in den Kinderschuhen. Da sind uns andere Länder weit voraus. Doch wo ein Wille, da ein Weg.