Von: luk
Bozen – Mit über 2.500 Freiwilligen war die Beteiligung an den CleanUp Days in Südtirol in den Feriengebieten und Naturparks groß. Aufklärung zu Papiertaschentüchern und Zigarettenstummeln notwendig.
Für das Thema Müll im alpinen Raum sensibilisieren und konkret in der Natur zurückgelassenen Müll sammeln: Das war das Ziel der südtirolweiten CleanUp Days am vergangenen Wochenende. In rund 250 angemeldeten, selbstorganisierten Kleingruppen wurden vom 14. bis 17. September mehr als 1750 Kilometer Wander- und Gehwege gesäubert. Mit dabei waren acht Südtiroler Ferienregionen, aber auch die Südtiroler Naturparks und der Alpenverein Südtirol.
Die Idee dazu ist in der Arbeitsgruppe der Tourismusvereine zum Dolomiten Unesco Welterbe entstanden, die von der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung – Koordinationsstelle Dolomiten Unesco – und von IDM Südtirol koordiniert wird. Die Gruppe setzt seit geraumer Zeit Maßnahmen zum Thema Müllvermeidung im Zuge des Projekts “Achtsam am Berg” um. Wie Abteilungsdirektorin Virna Bussadori unterstreicht, seien die CleanUp Days Gelegenheit, “allen Organisationen, Vereinen und Freiwilligen für ihre Säuberungsaktionen, die sie schon seit Jahren durchführen, Respekt zu zollen und zu danken.”
Problem Papiertaschentücher und Zigarettenstummel
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden mit einem kostenfreien CleanUP Kit, bestehend aus einem wiederverwendbaren Müllbeutel und einer Edelstahl-Zange, ausgestattet. Der gesammelte Müll konnte im Anschluss an einer der 54 eigens organisierten Müllsammelstationen abgegeben werden. Dabei stellte sich heraus: Vor allem weggeworfene oder liegengelassene Papiertaschentücher und Zigarettenstummel stellen ein großes Problem dar. Am stärksten betroffen – so stellte sich heraus – ist die unmittelbare Umgebung von Parkplätzen, Wanderwegen, Plätzen mit Bänken und Aussichtspunkten.
“Was die Papiertaschentücher betrifft, müssen wir uns gute Lösungen überlegen und Aufklärung betreiben, dass Papiertaschentücher in der Natur erst nach fünf Jahren verrotten und Toilettenpapier eine gute Alternative wäre. Noch besser wäre es natürlich, ein WC aufzusuchen”, unterstrich Peter Daldos, Präsident des Geoparc Bletterbach. Dort säuberte ein Team mit Vertretenden des Geoparc, des Tourismusvereins Aldein-Radein-Jochgrimm und der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung in der Bletterbachschlucht sowie rund um das Besucherzentrum Abfälle ein. “Das Müllsammelfieber ist ansteckend und schon beim ersten Fund kommt der Ehrgeiz, den nächsten Müll zu finden. Durch Sammelaktionen wie diese können wir ein gutes Vorbild für die nächste Generation sein, damit wir wieder weniger Müll in unserer Umwelt finden”, so Sarah Donà, Büroleiterin des Tourismusvereins Aldein, Radein und Jochgrimm.
Rege Beteiligung
Insgesamt war die Beteiligung in den Südtiroler Naturparks rege: So wurden etwa im Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags 50 Sammel-Kits von Einheimischen und Touristen abgeholt. Im Naturpark Rieserferner-Ahrn waren über 40 Mittelschülerinnen und -schüler unterwegs, um Müll zu sammeln, im Naturpark Puez Geisler die Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Magdalena Villnöss. Im Naturpark Texelgruppe zogen drei Wandergruppen mit Vertretern des Tourismusvereins und der IDM los. “Wir sollten unserem Wohnzimmer Natur mit mehr Achtsamkeit begegnen. Was ich für unterwegs mitnehme, bringe ich auch wieder nach Hause und lasse nichts unterwegs liegen”, so der Appell von Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur.