Die 13-Jährige antwortet mit Foto im Badeanzug

Mutiges Mädchen: Sie stellt sich ihrer größten Angst

Mittwoch, 07. Juni 2017 | 07:02 Uhr

Von: pf

Margate – Die 13-Jährige Paris Harvey hat letztes Wochenende bewiesen, wie mutig sie ist. Sie hat sich nicht nur all den Leuten gestellt, die sie seit ihrer Kindheit mobben, sondern auch noch ihrer größten Angst: Sie hat sich nämlich nur im Badeanzug der Welt präsentiert.

Die 13-Jährige aus Kent hat eine Stoffwechsel-Krankheit aus der Übergewichtigkeit resultiert. Sie nimmt schnell zu, schafft es aber nur sehr schwer, Gewicht zu verlieren. Außerdem wurde sie mit einer Hüftdysplasie geboren, weshalb ein Fuß ein bisschen kürzer ist, als der andere. Zudem hat sie noch Nägel in ihrem Hüftgelenk, weshalb sie hinkt.

Aus diesen beiden Gründen wurde das Mädchen schon in der Volksschule gemobbt. Die anderen Kinder nannten sie dick und sagten, sie “geht wie ein Pinguin”. Das hat dazu geführt, dass Paris extrem unsicher ist, was ihren Körper anbelangt. Sie begann damit, ihn “zu verstecken”. “Ich wurde gemobbt und nach einer Weile beginnt man zu glauben, was die Leute sagen. Ich wurde wirklich unsicher darüber, wie ich aussehe”, erzählt sie.

Dabei kann Paris nichts gegen ihr Übergewicht machen: “Ich kann das gleiche essen wie jemand anderes und nehme trotzdem zu. Es ist nicht so, als würde ich zu Hause sitzen und den ganzen Tag nur Chips essen.”

Paris wollte ihren Körper aber nicht mehr verstecken. Also fuhr sie in den letzten Feiertagen in England an den Strand, das erste Mal seit drei Jahren. Dort stellte sie sich ihrer größten Angst: Sie zog sich bis auf den Badeanzug aus, etwas, das sie schon lange nicht mehr gemacht hatte. “Ich machte mir sorgen, jemand würde kommen, und mich daran hindern, oder mich anstarren, aber die Leute verhielten sich gleich wie immer. Ich blieb ein paar Stunden so, und begann mich wohl in meiner Haut zu fühlen.”

Paris ging aber noch einen Schritt weiter: Sie postete ein paar Fotos davon auf Twitter, wo sie sofort große Aufmerksamkeit erregte.

Paris’ Tweet erhielt sehr viele positive Kommentare, die sie in ihrer Entscheidung unterstützten oder sich selbst von ihr bestätigt fühlten. Wie dieses Mädchen, dass durch Paris Bilder  den Mut gefunden hat, ihren Körper anzunehmen, wie er ist. “Du bist wunderschön! Du hast mich dazu inspiriert in kurzen Hosen aus dem Haus zu gehen, etwas, was ich noch nie zuvor getan habe.”

Oder dieser hier: “Mädchen, ich kenne dich nicht, aber du bist wunderschön! Dein Körper ist ein Tempel und du solltest keine Angst haben ihn zu zeigen.”

Daneben gab es auch sehr viele negative Kommentare, die sie wegen ihres Aussehens beleidigten, wie dieser hier: “Gott, das ist ekelhaft.”

https://twitter.com/HerreraEdition/status/868843036729626624

Paris meinte dazu: “Es gab einige negative Kommentare und zuerst habe ich sie durchgelesen, aber dann habe ich mir gedacht: ‘Warum verschwende ich meine Zeit damit?’ Ich habe beschlossen, mich auf die positiven Kommentare zu konzentrieren, denn Hass ist nichts im Vergleich zu Liebe!” Ihre Botschaft lautet: “Du solltest die selbst so annehmen, wie du bist. Du solltest dich nicht verändern müssen, nur um andere zufriedenzustellen! Konzentriere dich auf dich selbst.”

Es gab aber auch Kommentare, die ihr vorwarfen, sie wollte Übergewicht als normal darstellen. In den Kommentaren entbrannte eine Diskussion darüber, inwiefern man einen Zustand als “schön” bezeichnen darf, der nicht gesund für den Körper ist. Wie dieser Nutzer, der auf einen Kommentar antwortete: “Hört auf ihr Ego zu füttern, als ob es ok wäre, übergewichtig zu sein. Ja, sie ist hübsch, aber lasst sie nicht glauben, sie müsse nichts gegen ihr Übergewicht machen.”

Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Wie findet ihr, sollten Menschen zu ihrem Körper stehen? Sollte man sich selbst auf jeden Fall so annehmen, wie man ist, oder sollte man eher versuchen, sich selber zu verbessern und gesünder zu leben?

Paris Botschaft ist auf jeden Fall klar: “Ich möchte mich nicht als Model darstellen, aber ich möchte den Leuten zeigen, dass es egal ist, welche Maße man hat – du bist in diesen Körper hineingeboren.”