Wie viel Wahrheit steckt hinter dem täglichen Glas Rotwein

Mythos Rotwein: Gesundheitselixier oder riskante Verlockung?

Donnerstag, 19. September 2024 | 08:00 Uhr

Von: Ivd

In vielen Gesprächen über gesunde Lebensweisen wird er nahezu verehrt: der Rotwein. Ein Glas am Abend, so heißt es, sei gut fürs Herz, halte jung und wirke gar als Wunderwaffe gegen verschiedenste Krankheiten. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesem Mythos? Ist der tägliche Genuss von Rotwein tatsächlich ein Gesundheitselixier oder doch eher eine riskante Verlockung?

Das Versprechen der Traube

Der Hype um Rotwein begann nicht zuletzt durch das sogenannte „Französische Paradoxon“. Trotz einer oft fett- und cholesterinreichen Ernährung schienen die Franzosen seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden als andere Nationen. Den Grund sahen viele in ihrem regelmäßigen Konsum von Rotwein. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einem Inhaltsstoff namens Resveratrol – ein Antioxidans, das in den Schalen roter Trauben vorkommt und entzündungshemmende sowie herzschützende Eigenschaften haben soll.

Forschungen bestätigen, dass moderate Mengen Alkohol, insbesondere in Form von Rotwein, das Risiko für bestimmte Herzkrankheiten senken können. Der Alkohol erhöht das „gute“ HDL-Cholesterin, und die Antioxidantien im Wein sollen die Blutgefäße gesund halten – so weit die Theorie.

Der Teufel steckt im Detail

Experten warnen aber davor, dass die positiven Effekte von Rotwein stark überbewertet sein könnten. Studien, die den gesundheitlichen Nutzen hervorheben, basieren oft auf Beobachtungen und nicht auf kausalen Zusammenhängen. Das bedeutet: Es gibt keinen Beweis dafür, dass der Wein selbst für die besseren Gesundheitsergebnisse verantwortlich ist – möglicherweise spielen hier auch andere Lebensgewohnheiten eine Rolle, wie eine mediterrane Ernährung oder regelmäßige Bewegung.

Zudem sollte man nicht vergessen, dass Alkohol auch in geringen Mengen gesundheitliche Risiken birgt. Selbst ein Glas am Tag kann das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen, insbesondere bei Frauen. Hinzu kommt die Gefahr der Gewöhnung: Was als „Genuss“ beginnt, kann bei manchen Menschen schleichend in riskanten Alkoholkonsum übergehen.

Fazit: Was bedeutet das nun für das tägliche Glas Rotwein?

Die meisten Experten sind sich einig: Wenn überhaupt, dann sollte Rotwein nur in Maßen genossen werden. Ein Glas pro Tag (für Frauen) oder zwei Gläser (für Männer) könnten – je nach individuellen Gesundheitsfaktoren – unbedenklich sein. Doch es gibt keine Garantie, dass es tatsächlich gesundheitsförderlich ist.

Kommentare

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18 Kommentare auf "Mythos Rotwein: Gesundheitselixier oder riskante Verlockung?"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
thomas
thomas
Kinig
7 Tage 21 h

Alkohol ist ein Zellgift, und als solches in jeder Dosis schädigend. Eventuell günstige Inhaltsstoffe der Trauben nimmt man besser durch regelmäßigen Verzehr von Trauben zu sich

Spax
Spax
Grünschnabel
7 Tage 19 h

Olle reden olm fa die Schäden fan Alkohol und wiaviele Menschen droun sterben, ober niamond wiaviele er erschofft 😉

Neumi
Neumi
Kinig
7 Tage 18 h

@Spax Also ist Alkohol schuld an der Überpopulation? Jetzt wissen wir’s!

@
@
Kinig
7 Tage 15 h

@thomas
Schon Paracelsus sagte:”Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist” (Sola dosis facit venenum)
In Maßen genossen überwiegen die positiven Effekte des Weines, denn neben den im Beitrag genannten Vorteilen trägt zudem auch Wohlbefinden in nicht unerheblichen Maße zur Gesundheit bei. Mit einer Traube fühle ich mich nicht so gut, wie mit einem guten Tropfen, den ich zusammen mit meiner Frau oder Freunden genieße.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
7 Tage 21 h

Die Menge macht das Gift… obo wenn man a lito Wein ognlot in Tog, se wert logisch et guit sein… und zudem fa ziviel Wein kriagsch a blaua Nose… deswegn do Ausdruck, Lebsnose 😂😂

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
7 Tage 20 h

Wer will kann auch einfach auf Bio Traubensaft zurückgreifen wenn es um die Gesundheit geht. Aber jedem sein Glaggele

krokodilstraene
7 Tage 18 h

Das “tägliche Glas Rotwein” bedeutet nichts anderes als ABHÄNGIGKEIT.

Aurelius
Aurelius
Kinig
7 Tage 20 h

ein Glasl am Tag und du wirst 100 Jahre alt

Richard0
Richard0
Grünschnabel
7 Tage 20 h

Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch ist seines Glückes Schmied, der größte Fehler der Menschen ist, dass sie immer einen Schuldigen suchen u. auch finden, selbst hat er natürlich nie die Schuld….

jefferson
jefferson
Tratscher
7 Tage 17 h

Der eine verträgt mehr der eine weniger und manche gar nix… im Vergleich zum Besäufungsgetränk Bier und Schnaps ist Wein trinken immer noch ein Genussmoment für die die es verstehen!🍷…natürlich gibt es Grenzen die sogar ich ab und zu überschreite 🤪

@
@
Kinig
7 Tage 15 h

@ jefferson
Dein Vergleich hinkt. Auch ein Bier, ein Cognac oder einen Whisky kann man genießen, genau so wie man sich mit Wein zudrönen kann.

jefferson
jefferson
Tratscher
7 Tage 13 h

@wirst einerseits recht haben aber trotzdem sind “Weintrinker intelligent, sexy und gesund “ 🍷😂

TheP
TheP
Grünschnabel
7 Tage 21 h

Ich glaube es kommt darauf an, wie der Wein getrunken wird. Ein Glas mit Freunden gemeinsam genossen erhöht sicher die Gesundheit. Vermutlich kann man aber gemeinsam auch einfach eine Tasse Tee trinken. Daher Genießt den Augenblick!

OrB
OrB
Kinig
7 Tage 20 h

Lebe sehr gut ohne überteuerten Traubensaft.
Der Hype um den Wein nähert sich langsam dem Ende.

Astronaut
Astronaut
Tratscher
7 Tage 20 h

A vine per day keeps the doctor away 🙂
Oder heißt es besser: viel hilft viel??

Trixie77
Trixie77
Tratscher
7 Tage 18 h

Marketing, jeden Tag ein Glas Wein schafft Umsatz

Bissgure
Bissgure
Superredner
7 Tage 16 h

komisch , als mein vouto gstorbn isch an , an Herzinfakt 1980 , hot do dokta gsog hatta olla toge a glasl wein gitrunkn wars et passiert .
a in die Kühe hot er olm 1 lt.Wein gebn wenne kronk worn

Neumi
Neumi
Kinig
7 Tage 18 h

Gönn’s ja jedem, aber schönreden sollte man es sich nicht.

Jedes Glas ist schädlich, bis zu einem gewissen Grad ist es halt vernachlässigbar.

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