Von: luk
Bozen/Sizilien – 130 Fahrtstunden und ein Abenteuer, von dem sie noch lange zehren werden: Zwei junge Südtiroler sind mit Kleinmotorrädern der Marke Piaggio “Ciao” von Biella bis nach Pachino auf Sizilien gefahren.
Der kleine Flitzer ist heute nur noch selten im Straßenverkehr zu erspähen, dabei ist er für viele längst Kultobjekt. Nur wenig schwerer als ein Fahrrad erreicht der “Ciao” eine Endgeschwindigkeit von 45 km/h. Bei anspruchsvollen Steigungen muss man schon mal dem Motor mit ein paar Pedaltritten aushelfen. Also kein Fortbewegungsmittel für längere Distanzen. Umso größer war für Giulio Giovanazzi (24) und Carlo De Luca (26) die Herausforderung an der “Crazy Italian Rally Summer” von Biella bis Pachino in Sizilien teilzunehmen.
Vor einem Jahr entstand die Idee, nun haben sie ihr Vorhaben umgesetzt: Täglich sind die beiden Meraner rund elf Stunden unterwegs gewesen und haben dabei 300 Kilometer abgespult – bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Klarerweise gab es bei so einer langen Beanspruchung technische Probleme. Doch den beiden Südtirolern wurde immer rasch und bereitwillig geholfen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Ob sie verrück seien, wurden sie auch manchmal gefragt. Aber von den Menschen, die sie unterwegs trafen, ernteten sie stets Bewunderung und Sympathie.
Nach knapp 130 Stunden Fahrtzeit erreichten sie wohlbehalten und überglücklich ihr Ziel. “Irgendeinen Blödsinn mussten wir nach über einem Jahr Corona-Lockdown einfach machen”, meinten sie nach der Bewältigung der Rally.
Nun verbringen die beiden Meraner noch einige Tage in Sizilien, bevor es dann mit der Fähre wieder Richtung Norden geht.