Von: luk
Bozen – Ginge es nach den Teilnehmer einer Südtirol News-Spontanbefragung, hätten Trash-TV-Formate nur wenig Erfolg.
79 Prozent sagen nämlich, dass sie sich bei derartigen Sendungen fremdschämen müssen und schnell umschalten.
15 Prozent geben hingegen zu, dass sie beim Zappen manchmal hängen bleiben.
Sieben Prozent der Teilnehmer sind indes eingefleischte Fans und können kaum die nächste Folge abwarten.
Im Kommentarbereich zeichnet sich ein ähnliches Meinungsbild ab. @Grantelbart geht sogar noch weiter und schreibt: “Mal abgesehen von Sportübertragungen und Dokumentationen auf Sendern wie Arte oder 3Sat ist für mich bald alles Trash TV…”
Für @6079_Smith_W muss Trash-TV aber von jemanden angeguckt werden, sonst würde es die Formate wohl nicht geben. Er schreibt: “Irgendwie komisch: Wenn’s keiner schauen würde, würden die Sender es nicht produzieren 🤔 Ich habe mehrmals versucht, mir so ein Big Brother-‘Reality’-Schmarrn anzuschauen, um zu verstehen. Musste aber nach wenigen Minuten abbrechen/erbrechen.”
@Savonarola vermutet einen dunklen Plan dahinter: “Trash-TV wird gezielt von der auf Wachstum und Konsum ausgerichteten neoliberalen kapitalistischen freien Marktwirtschaft gefördert und eingesetzt, um die Menschen dumm, oberflächlich und klein zu halten, und sie so zu bewusstseinslosen, unmündigen und willfährigen Konsumenten von Dreck zu machen, denen das Geld aus der Tasche gezogen werden kann. Insofern gehört Trash-TV strafrechtlich verboten.”
Und @N. G. findet letztlich wohl die richtige Erklärung: “Warum sollte man sich nicht ab und zu ansehen, wie sich Möchtegern-Promis bis hin zu Z- Promis zum Deppen machen. Natürlich ist es Voyeurismus, aber es hat was, in die finsteren Ecken dieser Charaktere zu gucken. Um manche Dinge verstehen zu können, muss man sie gesehen oder erlebt haben. Bin sogar der Meinung, dass sie einen Großteil der ‘normalen’ Bevölkerung abbilden und gerade darum ist es für viele interessant, sich selbst zu sehen und darüber auf Umwegen zu lästern. Der Rest will nur nicht wahrhaben, so zu sein! Wir sind alle auf irgendeine Weise genau DAS!”