Von: luk
Meran – Am 3. Mai wird sich der Meraner Gemeinderat mit Naturdenkmälern befassen: Drei aus Sicherheitsgründen inzwischen bereits gefällte Bäume müssen aus dem Landschaftsplan gestrichen werden. Vier neue kommen hingegen dazu, und zwar drei Mammutbäume, die im Park des Stifterhofs an der Schennastraße stehen, und eine Coulter-Kiefer, die in einem Privatgarten am Winkelweg gewachsen ist.
Meran ist bald um vier Naturdenkmäler reicher. Vier einzigartige und ganz besondere Bäume sollen unter Schutz gestellt werden: „Die drei Berg-Mammutbäume am Ansitz Stifterhof in Obermais weisen einen Stammdurchmesser von mindestens 1,5 Meter und eine Höhe über 30 Meter auf. Was die aus Nordamerika stammende Coulter-Kiefer anbelangt, so ist diese sechzehn Meter hoch und in Meran eine echte Rarität. Im gesamten Gemeindegebiet gibt es nämlich nur drei Exemplare dieses Baumes“, so Anni Schwarz vom Amt für Umwelt und Stadtgärtnerei.
Die Ausweisung als Naturdenkmal erfolgt auf Wunsch der EigentümerInnen und – in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei Meran – durch das Amt für Landschaftsökologie der Provinz Bozen, in dessen Kompetenz auch die Landschaftspläne fallen. Es ist auch das Amt für Landschaftsökologie, das die BesitzerInnen eines Naturdenkmals bei der fachgerechten Pflege der Bäume unterstützt. Gemeinsam mit der Meraner Stadtgärtnerei prüft diese Landesstelle auch alle weiteren Anträge zur Unterschutzstellung.
„Wir arbeiten derzeit gemeinsam mit den Fachleuten des zuständigen Landesamtes an der Überarbeitung des über 15 Jahre alten Landschaftsplans, der auch alle Naturdenkmäler erfasst. Wir laden daher alle jene ein, die eine Pflanze besitzen, die in Alter, Größe, Art und Bedeutung für Landschaftsbild und Ökologie herausragend ist, diese als botanisches Denkmal auszeichnen zu lassen“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Raumordnung, Umwelt, Natur- und Landschaftsschutz.
Aus dem Landschaftsplan gestrichen werden hingegen drei Bäume, die seit der letzten Bereinigung der Liste der Naturdenkmäler gefällt werden mussten, weil die Sicherheit der angrenzenden Straßenräume nicht mehr gewährleistet werden konnte. Es handelt sich dabei um eine Blaue Atlas-Zeder (2011), um einen Berg-Mammuthbaum (2013; Villa Mathilde in der Leichtergasse) sowie um die den allermeisten MeranerInnen wohlbekannte Grau-Pappel (Populus canescens), welche im Juni 2015 noch im Sissi-Park stand. 203 Jahre war sie alt geworden – eine der ältesten Pappeln Europas. Der Baum wuchs bereits vor der Schaffung der Parkanlage an diesem Standort. Die von den Fachleuten der Meraner Stadtgärtnerei sowie vom beauftragten Experten Valentin Lobis durchgeführten Analysen hatten deutlich gezeigt, dass der Zustand dieses Naturdenkmals sich wesentlich und rasch verschlechtert hatte, sodass der Baum eine Gefährdung für FußgängerInnen und VerkehrsteilnehmerInnen darstellte.
Im Baumkataster der Stadtgemeinde Meran sind derzeit insgesamt 5.873 Bäume eingetragen, 38 davon sind als Naturdenkmäler ausgewiesen. “Unser Ziel ist es nicht, immer mehr amtliche Schilder an neuen Naturdenkmälern anzubringen, sondern das Bewusstsein der BürgerInnen zu fördern: Jeder Baum – auch jene, die nicht unter Schutz stehen, ob sie auf öffentlichen oder privaten Grund stehen – spielt eine wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht, die Erhaltung eines ansprechenden Landschaftsbildes und die Lebensqualität im städtischen Bereich. Meran verfügt über einen beneidenswerten Baumbestand. Es ist unsere Pflicht, diesen zu pflegen und zu erneuern, damit wir ihn in seiner Vielfalt an die zukünftigen Generationen vererben können”, so Rohrer.