Von: mk
Dass soziale Netzwerke und Dating-Apps aus manchen Menschen Psychopathen machen, dürfte mittlerweile vielen im digitalen Zeitalter aufgefallen sein. Opfer von Ghosting oder Benching, die unter gebrochenem Herzen leiden, können ein Lied davon singen. Ein neuer Trend ist zur Abwechslung mal etwas netter.
Viele Tinder-Geplagte kennen das Problem: Man trifft jemanden zu einer Verabredung, die Chemie scheint zu stimmen und man bleibt vorerst in Kontakt. Doch plötzlich ist alles anders als vermutet. Das Gegenüber stellt sich tot, reagiert weder auf Nachrichten noch auf Anrufe und verschwindet wie ein Geist ohne irgendeine Erklärung aus dem eigenen Leben. Ghosting nennt sich das Phänomen und lässt Betroffene oft ganz schön ratlos und verletzt zurück.
Ghosting auf höflich
Beim Caspering sollen eine solche Verletzung und vor allem auch die Ungewissheit verhindert werden. Hier sagt man einfach gerade heraus, wenn man den Kontakt abbrechen möchte. Allerdings schlägt man diesen Wunsch seinem Gegenüber nicht wie ein nasses Tuch ins Gesicht, sondern man versucht, auf möglichst höfliche Weise eine Begründung anzugeben.
Benannt wurde das Dating-Phänomen nach dem aus Kinderfilmen bekannten Geist Caspar – also nach einem sympathischen Gespenst. Ziel ist es, der anderen Person Bescheid zu geben, damit diese sich abfinden kann, ohne sie allzu sehr seelisch zu verwunden.
Konkret könnte dies in etwa so aussehen: „Du bist eine wirklich wundervolle Person und es war unglaublich, mit dir auszugehen, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Ich denke, wir sollten aufhören, uns zu treffen. Viel Glück für deine Zukunft.“
Wie gesagt: Caspering ist zwar netter als Ghosting, bleibt aber trotzdem vage – und auch ein bisschen neurotisch. Warum Menschen nach ein paar Dates plötzlich Reißaus nehmen, erfährt man nämlich immer noch nicht wirklich. Und warum haben sie überhaupt damit angefangen, nach Verabredungen zu suchen?