Von: bba
Man kennt sie von Naturvölkern: Initiationsriten. Jugendliche männlichen Geschlechts werden von den Müttern getrennt und abseits von der Gemeinschaft müssen sie mit ihresgleichen Mutproben bestehen und Qualen über sich ergehen lassen – genannt sei etwa die Beschneidung. Am Ende des Prozesses gehen die Jugendlichen als Erwachsene hervor und finden den Weg in die Gemeinschaft verwandelt zurück.
Die erwachsenen Männer zu bemuttern, wäre nun undenkbar und auch nicht notwendig: Sie nehmen ihr Leben in die Hand, schätzen die Gemeinschaft, der sie angehören und werden von derselben aufgefangen.
Den Kontrast zu diesen initiierten Menschen stellen Personen des westlichen Kulturkreises dar, die Verantwortung tendentiell von sich weisen und nahezu ewig in der Rolle des Jugendlichen verbleiben möchten.
Elite-Unis in Amerika wissen halb-offiziell von Studentenverbindungen, die ihre Anwärter hart auf die Probe stellen. Jedes Jahr gibt es dabei Tote, denn es geht auch mal was daneben. Dennoch wird nichts dagegen unternommen, denn man weiß um die Kraft solcher Initiationsriten. Außerdem ist das jugendliche Bedürfnis nach Initiation auch nicht totzukriegen. Solche Kollateralschäden werden daher in Kauf genommen.
Auffällig ist: Ist der Beitritt zu einer Gruppe erschwert, ist man eher dazu gewillt, für diese wertvoller erscheinende Gruppe auch nach dem Beitritt alles zu geben. Der Eintritt ins Erwachsenenalter gelingt.