Von: Ivd
Santorin – Am 24. Juli verwandelte sich das idyllische Eiland Santorini in ein überfülltes Touristen-Chaos, als 17.000 Kreuzfahrtgäste an einem einzigen Tag die Insel stürmten. Die Empfehlung des Bürgermeisters lautete: Ein Lockdown für die Anwohner, damit die Touristenmassen in Ruhe durch die schmalen Gassen geschleust werden können.
Weiße Häuser, blaues Meer und die griechische Sonne: Santorin ist der Inbegriff des mediterranen Paradieses. Doch Lebensqualität sieht anders aus: Jährlich kommen laut offiziellen Daten rund hundert Urlauber auf einen Inselbewohner. 500 Kreuzfahrtschiffe pro Jahr fallen auf der Insel ein wie Heuschreckenscharen und verstopfen alle Wege. Anwohner beklagen diesen Zustand immer wieder und fordern eine Maximalauslastung.
So geschehen am Mittwoch, als gleichzeitig 17.000 Kreuzfahrtgäste ein begehrtes Foto der weißen Dächer ergattern wollten. Bereits am Nachmittag wurden erste Videos in den sozialen Medien veröffentlicht, die das Ausmaß des Besucherstroms zeigten. Hunderte Menschen strömten aus den Kreuzfahrtschiffen und drängten sich am Hafen, in den engen Gassen und vor den beliebten Attraktionen. Der Ausnahmezustand ist für die Bewohner beinah schon normal.
@vkf_travel
Lockdown als letzte Rettung
In einer beispiellosen Aktion veröffentlichte Bürgermeister Panos Kavallaris eine dringende Notfallmitteilung auf Facebook: „Ein weiterer schwieriger Tag für unsere Stadt und unsere Insel. Mit der Ankunft von 17.000 Besucher von Kreuzfahrtschiffen!“, schrieb er. Um die Situation zu entschärfen, bat er die Inselbewohner, ihre Bewegungen zu reduzieren und möglichst zu Hause zu bleiben – in anderen Worten: Lockdown wegen Touristenmassen.
Die Maßnahme rief sofort heftige Reaktionen hervor. Nur 15 Minuten später war der Post gelöscht, doch der Screenshot machte bereits die Runde und entfachte eine hitzige Diskussion in der griechischen Presse und der Bevölkerung. Die zentrale Frage: Wie viel Massentourismus verkraftet Santorin noch?
Overtourism in Südtirol
Ähnliche Szenen spielen sich auch an beliebten Südtiroler Touristen-Hotspots wie dem Karersee ab. Der malerische Bergsee hat keine Zugangsbeschränkung und ist besonders für weniger aktive Besucher leicht erreichbar. Vor wenigen Tagen teilte ein Nutzer auf Instagram ein Video von den Zuständen vor Ort und zeigte sich schockiert über das Fehlen einer funktionierenden Besucherbegrenzung.
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23 Kommentare auf "Overtourism in Santorini: Lockdown für Anwohner empfohlen"
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Ich würde sagen, € 10 Tageseintritt pro Tourist, und das auf die Bewohner aufteilen, dann sind die Dorfbewohner glücklich und bleiben auch mal gerne zu Hause.
10€….Man sieht, du warst da nie… Da zahlst du dich dumm und dähmlich, für ALLES… 10€ würd da keinen Touristen interessieren. Nicht mal 100€!
Da bezahlst du allein für den Platz ganz oben , für Fotos ne Konsumbauschale von 75€ pro Kopf sinst darfst du da gar nicht sein. 75€ sind mit 3-4 Getränken sowieso schon weg….
Bericht neulich : Abzocke Urlaub RTL
@Privatmeinung 10 € sind viel zu wenig – das schreckt niemanden ab, der hunderter oder tausende km angereist ist. Im geneteil: wenn es was kostet, muss es das ja Wert sein. Ein vernünftiger Preis läge so um die 50 € – das würde einige (wenige) vielleicht abschrecken. Venezia docet.
Hillft in Venedig auch nicht kommen dennoch zu tausenden am tag u d geld macht auch nicht glücklich aber für geld verkauft man die seele und dann ist es ok wenn 10.000 am tag am karrersee rumlaufen.
Ich bin schockiert, der oberschlaue Grinser schreibt dämlich mit “h”.🙈
…und bitte was ist eine Bauschale???
ich würde sagen begrenzung der kreuzfahrtschiffe…10 am tag sind allemal zuviel. und a für sie touristen: des konn jo nit fein sein?
Unsere Zukunft: Lockdown wegen Over-Tourismus
…so wird es uns auch bald ergehen…
😥
Aber bitte! Ansässige haben die Natur ja jeden Tag vor der Haustür, da ist es doch das Mindeste, die paar Tage im Jahr für Gäste Platz zu machen. Sonst kann man ja auf die Gebiete ausweichen, die laut HGV immer noch viel zu wenig Tourismus haben….
Muss schon schön sein, eine Wasserlacke gemeinsam mit Hunderten von anderen Schreiern uas allen möglichen Blickwinkeln mit dem Handy zu fotografieren…
😂🙈😂🙈😂🙈😂
Wasserlacke? Santorini liegt am Meer und ist ne Insel!
es wird zwar überall gejammert, wie teuer alles ist und wie niedrig sie Löhne sind, aber in Urlaub können die Leute, scheint’s, doch fahren. Die Klagen der Einheimischen werden lauter, ob in Spanien, Griechenland oder Südtirol. Was soll man machen, als Einzelner? Augen zu und durch in dem Sommermonaten oder mit Protesten die Touristen vergraulen? Ich mein, wenn ich in Barcelona Urlaub machen würde und auf Transparenten lesen müsste “Urlauber, verpiss dich”, wäre das das letzte Mal, dass ich dort Urlaub mache.
Ja das ist der Springende Punkt wir fahren auch in den Urlaub und sind gleich unerwünscht dort wie momentan die Gäste hier. Also müssen wir uns mal selbst an die nase fassen, aber jeder will in den Urlaub und nätürlich sind auch manche an fixen terminen gebunden sommer ferien herbstferien usw. Und dann alle zugleich. Man könnte mal die herbstferien verschieben, um 1 woche dann würde Südtiroler günstig in den Urlaub fahren können es wäre nicht überfüllt.
Derjenige, der das Video gepostet hat, wurde ja auch nicht zurückgeschickt. Wäre ihm das lieber gewesen?
Um den 15. August geh ich auch möglichst wenig raus, da brauch ich keine Aufforderung vom Bürgermeister.
War hierzulande sicho a eine Lösung, an Lockdown fi Einheimische ba Overtourism inzifiehrn. Noa hearat des Giplärre, Giraunze und Gsumpre übo volla Öffis, Seilbahnen und Volle Gassen, Plätze und Wege schun au‼️
…jo logo, mir Einheimische hom auszustellen, damit die Hoteliere a bissl eppas verdianen, gell…
😜
…Ein Lockdown für die Anwohner, damit die Touristenmassen in Ruhe …
Die Zukunft der Südtiroler 😳
Ja bravo so wird das gemacht. Hierzulande geht man im August eh fast automatisch in den Teil-Lockdown: autofahren hat keinen Sinn, irgendwo einkehren ebenso wenig, in den Geschäften steht man sich die Füsse platt, in den Bussen und Zügen darf man im Stehen mit 4 Personen gleichzeitig auf Tuchfühlung gehen etc.
Man sehe sich dagegen die Anwohner auf Mallorca an, die haben nach Jahrzehnten des Overtourismus die Nase gestrichen voll und protestieren auf den Strassen, mal sehen wie lange es bei uns dauern wird bis die Augen aufgehen.
einen maulkorb (tastensperre) für einige schreiberlinge-wäre auch angebracht-nicht nur bei diesem thema.
danke für deine qualifizierte Äußerung!
Lei meahr schrecklich.