Von: ka
Paramushir/Kurilen Inseln/Russland – Unbekannte Männer, welche auf der Kurileninsel Paramushir mit Motorschlitten unterwegs waren, verfolgten und provozierten einen Bären. Diese Respektlosigkeit vor der Natur und dem großen Raubtier hätte einer der Männer aber fast mit dem Leben bezahlt.
Es war der 5. April, als eine Gruppe unbekannter Touristen eine Tour auf der fast unbewohnten Kurileninsel unternahm. Dabei trafen sie auf einen Bären, der vermutlich erst vor Kurzem aus seinem Winterschlaf erwacht war und hungrig auf der Suche nach Nahrung war. Als das große Raubtier die Männer auf den Motorschlitten erblickte, ergriff es sofort die Flucht. Zwei Männer aber stellten dem Bären nach und begannen, ihn auf verschiedenen Wegen auf ihren Motorschlitten zu verfolgen und einzukreisen. Als der Bär sah, dass er den Motorschlitten nicht entkommen konnte, blieb er plötzlich abrupt stehen, drehte sich um, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und versuchte mit der Pranke, den Fahrer eines der Motorschlitten zu erwischen. Der Mann entging nur um Haaresbreite der mächtigen Bärenpranke.
Das auf YouTube veröffentlichte Video löste einen Sturm der Entrüstung aus. Auch die russischen Behörden, welche die ganze Inselgruppe der Kurilen verwalten, nahmen zu diesem Umweltfrevel Stellung. Danila Dudarev, stellvertretende Ministerin für Forstwirtschaft und Jagd, ging mit den beiden Männern hart ins Gericht.
„Das Verhalten der beiden Männer ist unannehmbar. Die Leute sind auf der Suche nach spektakulären Aufnahmen, nur um sie in den sozialen Netzwerken zu teilen oder um sich zu vergnügen. Dabei denken sie nicht an die potenziellen Schäden, die sie für die Tiere anrichten. Wenn man sie nicht willentlich provoziert, sind die Bären nicht aggressiv. Hingegen ist es nun möglich, dass das Tier in Zukunft Personen auf einen Motorschlitten eingreifen wird, weil dem Bären der Schreck in Erinnerung bleiben wird“, so Danila Dudarev.
Unter dem Video, in den sozialen Netzwerken sowie in den Kommentarspalten der russischen Medien schlossen sich die Leser der Meinung der Vizeministerin an. Die Verurteilung für das Verhalten der beiden Männer ist praktisch einhellig. Der respektvolle Tourist und Naturbeobachter stört nicht Tiere inmitten ihrer natürlichen Umgebung und hält den nötigen Abstand.