Von: mk
Bozen – Steht ein kalter, unerträglicher Winter bevor? Beim Blick auf die wohl horrenden Heizkosten im kommenden Winter stellen sich manche geistig bereits auf eine Innentemperaturen um die 19 Grad ein. Die Frage ist: Geht es nur um Konforteinschränkungen – im Winter hat man es ja gerne kuschelig – oder geht es schon um Auswirkungen auf die Gesundheit? Beobachtungen und wissenschaftliche Analysen scheinen zu beruhigen, doch die Aufmerksamkeitsstufe ist zumindest auf Gelb. Dies erklärt der Südtiroler Verbraucherschutzverein Robin.
Es ist oft zu warm
19 Grad Raumtemperatur werden wohl von vielen Menschen als zu kühl empfunden. Das hat auch damit zu tun, dass das Wärmeempfinden sehr individuell ist. Doch 24, 25 Grad Celcius lassen die Luftfeuchtigkeit stark sinken und die ausgetrockneten Schleimhäute machen anfälliger für Krankheitserreger. Um unsere Gesundheit zu erhalten und Probleme mit dem Lungen-, Herz-Kreislauf- und Nervensystem zu vermeiden, ist es notwendig, ein angemessenes Temperatur- und Feuchtigkeitsniveau in der Wohnung aufrechtzuerhalten. Laut Gesundheitsministerium liegt der Idealwert zwischen 18 und 22 Grad. Diesen und zumindest auch im nächsten Winter werden wohl die Idealwerte bei vielen wegen der unbezahlbaren Brennstoffkosten nach unten abweichen müssen.
Unser Organismus kommt nicht gut mit Temperaturschwankungen zurecht: Wenn wir von starker Hitze zu übermäßiger Kälte wechseln oder umgekehrt, versagt der natürliche Thermoregulationsmechanismus und der Körper hat Mühe, sich anzupassen. Vor allem Kleinkinder, Babys und ältere und kranke Menschen haben diesbezüglich Probleme und brauchen deshalb höhere Temperaturen.
Wenn die Heizungsanlage es zulässt, ist es ratsam, in jedem Raum unterschiedliche Temperaturen zu halten. In der Küche zum Beispiel wird eine Temperatur von etwa 18 Grad empfohlen, da es sich hier in der Regel um einen wärmeren Raum handelt, da Ofen und Herd benutzt werden; im Wohnzimmer, einem der am meisten bewohnten Räume des Hauses, sollten es zumindest 19 Grad sein; in den Schlafzimmern hingegen wird eine niedrigere Temperatur empfohlen, etwa 16 Grad, da eine zu hohe Temperatur die Schlafqualität beeinträchtigen würde.
Es ist auch wichtig, die Luftfeuchtigkeit immer im Auge zu behalten, da die vom Körper empfundene Temperatur von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst wird. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit im Haus liegt zwischen 40 und 50 Prozent; die Luftfeuchtigkeit sollte jedoch niemals höher als 80 Prozent und niedriger als 20 Prozent sein.
Tatsächlich problematisch wird es ab 15 Grad oder weniger, da erhöht sich das Risiko für Schimmelbildung deutlich. Untertags gibt der Mensch Feuchtigkeit in den Raum ab, durch Ausatmung, Schwitzen, Kochen, Duschen. Das kann bis zu einen Kübel Wasser ergeben. Diese Feuchtigkeit schlägt sich an den Wänden nieder, vor allem wenn nicht ausreichend gelüftet wird.
Was tun gegen die Kälte?
Die sicherlich einfachste aller Methoden für mehr Wärme im Haus ist wärmere Kleidung. Allen voran: Warme Socken. Denn unser Körper wärmt bei Kälte immer erst unsere Organe – weswegen Hände und Füße immer als erste frieren. Daher die Füße zuhause gut einpacken. Aber auch sonst ist warme Kleidung und kuschlige Bettwäsche eine gute Idee, zuhause angenehm warm zu bleiben. Bewegung tut auch gut gegen Kälte. Einmal wird durch die Bewegung im Freien der Körper auf die Kälte eingestellt und kommt in einer kühleren Wohnung besser klar. Andererseits wärmt die Muskelbewegung den Körper von innen auf.
Der Tipp von Robin zur nachhaltigen Abfederung von Härten beim Heizen
Der Geschäftsführer des Verbraucherschutzvereins Robin, Walther Andreaus, empfiehlt einer günstigen, nachhaltigen Stromgenossenschaft beizutreten, wie auf der Homepage www.robinreport.it angeführt ist. Damit kann dann zum Beispiel mit einer Infrarotheizung zugeheizt werden, um die auf Minimum laufende derzeitige Heizsystem zu integrieren. Oder die Infrarotheizung oder eine Wärmepumpe kann gleich als alleiniges, nachhaltiges Heizsystem verwendet werden. „Natürlich muss dies vorher gut durchgerechnet und abgewogen werden“, so sein Kommentar.