Von: mk
Brüssel – Seit ein paar Wochen prägen Schockfotos von Raucherlungen, Bluthusten und anderen Unappetitlichkeiten sämtliche Zigarettenpackungen. Grund dafür ist eine EU-Richtlinie. Obwohl der Kampf gegen das Laster lobenswert ist, scheint man in Brüssel jedoch auch auf nicht ganz einwandfreien Methoden zurückzugreifen.
Eines der Bilder zeigt auch einen Mann, der auf einem Krankenhausbett mit Schläuchen intubiert liegt. Darunter steht die Warnung „Rauchen verursacht Schlaganfälle und Behinderungen“. Nun meldete sich ein 54-Jähriger aus Boiro im spanischen Galicien, der glaubt, sich in dem Bild wiederzuerkennen.
Er behauptet, dass dieses Bild ohne seine Zustimmung für die Zigarettenpackungen verwendet worden sei. Doch damit nicht genug: Der Mann wurde tatsächlich im Jahr 2013 in einem Krankenhaus in Santiago behandelt. Allerdings handelte es sich um einen delikaten Eingriff an der Schulter.
Dem Mann wurden Titan-Prothesen eingefügt, um seine Gliederschmerzen zu lindern. Obwohl der 54-jährige F.J.T.A. selbst Raucher ist, hatte der Eingriff überhaupt nichts mit seiner Angewohnheit zu tun. „Ich fühle mich benutzt“, erklärte der Mann gegenüber der Zeitung „La Voz de Galicia“.
El vecino de Barbanza insiste en que se reconoce en los paquetes de cigarrillos. Pero el Servicio Galego de Saúde ofrece datos para desvincularse de la fotografía
Posted by La Voz de Galicia on Tuesday, November 15, 2016
Nun hat der 54-Jährige ein Verfahren in die Wege geleitet und verlangt von der EU Schadensersatz. Auch ein 54-jähriger aus dem Saarland wollte sich auf dem Schockfoto auf einer Zigarettenpackung erkannt haben, wie bild.de berichtet. Harald Molter zeigte sich ebenfalls fassungslos. Offenbar handelt es sich dabei um dasselbe Foto.