Von: red
Wir alle kennen sie: Werbung, Internetangebote und Influencer-Empfehlungen für Präparate mit wunderbarer Wirkung. Ihre Versprechungen klingen fast zu gut, um wahr zu sein. Spoiler: Sie sind auch nicht wahr. Wirklich bedenklich wird es, wenn die vermeintlichen Wundermittel als Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten oder echter Medizin angepriesen werden. Wir sagen euch, bei welchen Werbeversprechen eure Alarmglocken schrillen sollten.
Abnehm-Pflaster statt Spritze
Derzeit heiß beworben sind Pflaster als Alternative zur sogenannten Abnehm-Spritze. Letztere funktioniert über den Wirkstoff Semaglutid, der wissenschaftlich erforscht, erprobt, zugelassen und verschreibungspflichtig ist. Die Hersteller der Pflaster werben nun mit Naturstoffen, die – angeblich – über die Haut aufgenommen werden und den gleichen Effekt wie Semaglutid haben. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer ist da ganz anderer Ansicht: „Die Wirksamkeit der Arzneimittel ist wissenschaftlich bewiesen. Seit kurzem werden als ‚natürliche Alternative‘ zu diesem Wirkstoff Pflaster beworben mit Naturstoffen, die über die Haut aufgenommen werden sollen. Hier werden Patientinnen und Patienten an der Nase herumgeführt.“
Warnsignale für unseriöse Angebote
Eine gesunde Skepsis gegenüber aggressiv beworbenen Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Präparaten mit Heilsversprechen ist durchaus angebracht. Besonders wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
• Rezeptfreie Alternativen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Verschreibungspflicht erfolgt nicht ohne Grund. Und der Grund ist meist der Wirkstoff. Da liegt der Schluss „Keine Verschreibungspflicht, kein Wirkstoff“ nicht allzu weit.
• Anti-„Schulmedizin“: Wenn die Werbung sich gegen geprüfte Medikamente richtet oder mit den Worten „Was euch Ärzte verschweigen…“ beginnt, ist absolute Vorsicht geboten. Schlimmstenfalls werden Erkrankte dazu verleitet, ihre bisherige Behandlung ohne Rücksprache mit Arzt oder Ärztin abzubrechen.
• Fehlende wissenschaftliche Studien oder auch „Quelle: „Trust me“ – statt seriöser Forschungsergebnisse bekommt ihr unzählige positive Erfahrungsberichte präsentiert. Berichte, die niemand überprüfen kann. Und ja, manche Menschen lügen, um ein Produkt zu vermarkten.
Prominente Gesichter. Apropos lügen, um ein Produkt zu vermarkten: Hier wird nicht selten mit Deep Fakes und KI-generierten Bildern gearbeitet. Wenn also ein Weltstar das neueste Abnehmpülverchen promotet, ist ganz genaues Hinschauen angesagt.
Aktuell sind 3 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen