Von: mk
Bozen – Wenn wir permanent von negativen Menschen umgeben sind, ist es schwierig, selbst eine gute Stimmung beizubehalten. Toxische Personen können sich als wahre Energievampire erweisen und uns mit in den Abgrund ziehen – außer man weiß, wie man mit ihren umgeht.
Die Büronachbarin, die ständig jammert, kann sich etwa als toxischer Mensch erweisen. Wer dem immer wieder ausgesetzt ist, hat es schwerer, selbst positiv zu bleiben. Energieräuber sind aber auch Menschen, die uns kleinmachen und manipulieren wollen. Weil wir uns unsere Begegnungen im Alltag nicht immer aussuchen können, sind ein paar grundlegende Strategien hilfreich.
Ein Mittel ist die kognitive Empathie, die sich in einem zentralen Punkt von emotionaler Empathie unterscheidet. Wenn wir kognitiv empathisch sind, verstehen wir nur auf rationaler Ebene, was jemand durchmacht und warum er oder sie sich auf eine bestimmte Weise verhält, ohne zwangsläufig mitzufühlen. Die Distanz verhindert im Umgang mit toxischen Persönlichkeiten die Gefahr, dass wir uns von ihren negativen Gefühlen durchdringen lassen. Auf geistiger Ebene bemühen wir uns zwar, nachzuvollziehen, was jemand gerade durchmacht und woher das toxische Verhalten möglicherweise rührt, wir distanzieren uns emotional aber davon. Ziel ist es, zwar Mitgefühl mit einer Person zu haben, aber deshalb nicht ihre schädlichen Verhaltensweisen zu tolerieren.
Hier kommt der zweite Punkt ins Spiel: Abgrenzung. Gerade mit toxischen Personen ist es noch wichtiger als sonst, deutliche Grenzen zu setzen. Denn je mehr wir es solchen Menschen erlauben, uns zu vereinnahmen, desto mehr werden sie es tun. Die Abgrenzung kann zeitlicher sein, oder aber verbaler Art sein: Entweder man schränkt die Gesprächszeit mit der Kollegin, die ständig jammert, auf ein Minimum ein, oder man sagt ganz klar Nein, wenn es zu viel wird. Greift uns ein Mensch immer wieder persönlich an, können wir darauf beharren, die Diskussion nur dann weiter zu führen, wenn diese auch sachlich bleibt. Ansonsten sollte man das Gespräch beenden.
Manchmal reicht es allerdings nicht, sich emotional und mental abzugrenzen, wenn man regelmäßig Zeit mit einer toxischen Person verbringen muss. In diesem Fall wird empfohlen, die betroffene Person zur Rede zu stellen. Dabei geht es nicht darum, das Gegenüber mit Vorwürfen zu überhäufen oder zu beleidigen, sondern man sollte sich konkret auf die Punkte beziehen, die man als störend empfindet. Ich-Botschaften sind in diesem Fall oft hilfreich.
Handelt es sich um ein vertrauensvolles Verhältnis zu einem Menschen, kann man ihm auch empfehlen, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Hinter ständigem Jammer und Schwarzsehen können manchmal ernsthafte psychische Probleme stecken.
Die vierte Strategie lautet Achtsamkeit: Lässt sich das Gespräch mit einer toxischen Person nicht vermeiden, wie etwa bei einer Familienfeier kann eine Übung helfen. Ziel ist es, ganz bei sich zu bleiben. Man kann dafür langsam und tief ein- und ausatmen. Das Zählen der Atemzüge kann ebenfalls hilfreich sein, um im Moment zu bleiben und sich nicht von der Negativität dieser toxischen Persönlichkeit aus der Fassung bringen zu lassen.