Unterschiede erkennen und richtig (be)handeln

Stimmungstief, Herbstblues oder Winterdepression?

Donnerstag, 05. Dezember 2024 | 07:10 Uhr

Von: red

Wenig Licht, noch weniger Sonne, dafür nasskaltes Wetter – Herbst und Winter können ganz schön aufs Gemüt schlagen. Egal ob ihr eine Verstimmung, den Blues oder eine waschechte Depression habt, ihr fühlt euch nicht gut bis furchtbar. Dabei ist es wichtig, die Unterschiede bei euch selbst oder nahestehenden Personen zu erkennen. Denn nur so könnt ihr richtig handeln und behandeln.

Stimmungstief

Ein Stimmungstief hat wahrscheinlich jede und jeder von euch schon einmal durchgemacht. Traurigkeit und Erschöpfung sind völlig normale menschliche Reaktionen auf Ereignisse, Belastungen und Stress. Das Gefühl der Niedergeschlagenheit verschwindet dabei nach einiger Zeit von ganz alleine wieder. Bis dahin tut das, was euch gut tut! Das kann Ruhe und Entspannung sein oder ein kleines Abenteuer oder viele lange Gespräche.

Der Blues

Bei einem Winterblues, der oft zum Jahreswechsel auftritt, blicken die Betroffenen oft melancholisch zurück auf das vergangene Jahr. Sie ziehen sich ein bisschen mehr in sich oder den engeren Kreis zurück, sind vielleicht stiller und zurückgenommener als sonst, können aber noch Aktivitäten und Momente genießen. Auch der Blues vergeht von alleine wieder. Hilfreich sind bei Melancholie ebenfalls der Austausch mit Freundinnen und Freunden und Spaziergänge in der Natur – vor allem im spärlichen Sonnenlicht.

Winterdepression

Eine Winterdepression, auch saisonal-abhängige Depression genannt, kommt in den dunklen Jahreszeiten wie Herbst und Winter vor. Betroffene haben über einen längeren Zeitraum typische Symptome einer Depression, wie zum Beispiel Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Im Gegensatz zur klinische Depression, die meist mit Schlafstörungen und Appetitlosigkeit einhergeht, zeigt sich die Winterdepression durch ein erhöhtes Schlafbedürfnis und Heißhungerattacken.

Eine der Ursachen für diese Form der Depression scheint das fehlende Tageslicht zu sein. Oft wird daher viel Bewegung im Freien empfohlen. Das kann Sport oder regelmäßiges Spazierengehen sein. Auch eine Lichttherapie mit Tageslichtlampen kann hier große Erfolge zeigen.

Klinische Depression

Es kann gut sein, dass sich eine klassische Depression als Winterdepression tarnt. Eigentlich ist sie das ganze Jahr über da – mal mehr, mal weniger stark. Und eben jetzt in der dunklen, lichtlosen Zeit sehr stark. Aber ob nun Winter- oder klinische Depression, wenn ihr bei euch oder euren Lieben Anzeichen entdeckt, ist es immer eine gute Idee professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese finden ihr bei niedergelassenen Fachärzten und Psychotherapeuten oder in ausgewiesenen Fachkliniken. In akuten Notfällen könnt ihr euch auch an den Psychosozialen Notdienst und verschiedene Kriseninterventionstellen wenden.

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