Von: red
Dass Zigaretten – ebenso wie Zigarren, E-Zigaretten, Vapes und was es sonst noch alles auf dem Markt gibt – nicht gerade gesundheitsförderlich sind, ist uns wohl allen bewusst. Rauchen kann eine ganze Reihe äußerst unangenehmer Krankheit verursachen, von Impotenz über Herzinfarkt bis zu Lungenkrebs. Aber wusstet ihr, dass Tabak radioaktiv ist?
Starke Strahlung
Raucher strahlen. Nur eben nicht auf die gute Art. „Ein starker Raucher (20 bis 40 Zigaretten täglich) verpasst seinen Bronchien pro Jahr die gleiche Strahlenmenge, die bei 250 Röntgenaufnahmen der Lunge entstehen würde“, erklärt Matthias Risch, Professor für Physik, Umwelttechnik und Geschichte der Naturwissenschaften an der Hochschule Augsburg. „Polonium-210 ist ein Alpha-Strahler. Das Polonium wird vom Körper aufgenommen und zurückgehalten, so dass in Raucherlungen die gegenüber Nichtrauchern drei- bis vierfache Poloniumkonzentration gefunden wird.“
Woher kommt das Polonium?
Beim Zerfall von Uran entsteht neben Radon und Blei auch Polonium und lagert sich an Partikeln in der Luft an. Ein großer Teil dieser Stoffe stammt noch von den oberirdisch durchgeführten Atomtests der 1960-er Jahre. Für die Radioaktivität im Tabak ist vor allem das auch natürlich vorkommende Isotop Polonium 210 verantwortlich, wie neue Untersuchungen in den USA eindeutig festgestellt haben. Die Tabakpflanze besitzt Blatthaare mit einer Struktur, die dafür sorgt, dass sie die radioaktiven Isotope besser aus der Luft bindet als jede andere Pflanze. Das macht Tabak zu einem wirklich fantastischen Filter. Über seinen Konsum sollten wir uns jedoch noch einmal mehr Gedanken machen.
Was macht Polonium im Körper?
Schon sehr kleine Mengen Polonium sind hochtoxisch. Gelangt es in den Körper, durch Nahrungsaufnahme, kleine Wunden oder eben durchs Rauchen, ist es ein radioaktives Gift, das ab einer bestimmten Konzentration zur sogenannten Strahlenkrankheit führt. Polonium-210 ist auch die Substanz, mit der 2006 in London der ehemalige russische Spion Alexander Litwinenko unrettbar vergiftet wurde. Natürlich enthält Tabak eine sehr viel geringere Dosis, zu einer Schädigung unserer Zellen könnte sie dennoch beitragen.
„30 bis 50 Prozent des Stoffes gelangen so in den inhalierten Rauch. Die strahlenden Teilchen setzen sich hauptsächlich in den äußeren Lungengeweben, vor allem in den Schleimhäuten der Bronchien, fest. Bei Rauchern ist die dort gemessene Radioaktivität bis zu hundertmal höher als im Rest der Lunge. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Strahlendosis von 80 rem, die ein durchschnittlicher Raucher in zehn Jahren aufnimmt, zum Wuchern von bösartigen Tumoren führen kann. Auch Passivraucher sind gefährdet, weil die meiste Radioaktivität in den Nebenstromrauch (30 Prozent) und in die Asche (20 Prozent) geht“, prognostiziert Prof. Risch.
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