Von: bba
Das rosarote Bild vom Lehrerberuf hat mit der Realität wenig zu tun und doch reden viele mit, die nicht ein Jahr ihres Lebens in einer Klasse gestanden haben. Immer wieder lesen wir in der Zeitung von Gewalt gegen Lehrpersonen: Da stellt sich die Frage, ob es sich “nur” um Einzelfälle handelt oder so einiges nicht ans Tageslicht kommt.
Gewalt gegen Lehrer ist oft Tabuthema und doch lassen Schlagzeilen erahnen, dass das Thema von großer Relevanz ist. Lehrpersonen zeigen die Geschehnisse in vielen Fällen nicht an. Entsprechend hoch ist die Dunkelziffer bei der Gewalt gegen Lehrpersonen. Manchmal wird auch die Gewalt nicht erkannt. In den Schulfluren kursieren Internetfilmchen von Lehrern, und die Lehrer wissen nicht einmal davon. Doch auch Cybermobbing ist Gewalt.
Natürlich können Lehrpersonen auch Opfer von Bedrohung oder Nötigung werden. Immer wieder ist auch von gewalttätigen Eltern zu lesen, die Lehrer verbal und körperlich angreifen.
Lehrer sind sich Untersuchungen zufolge im Fall des Falles der Unterstützung durch ihre Schulleitungen nicht sicher. 60 Prozent von ihnen sehen das Thema nach wie vor als Tabuthema. Doch die Übergriffe würden zunehmen.
Von Lehrpersonen werden heute Kompetenzen erwartet, die eher zum Berufsbild eines Psychotherapeuten passen würden, doch auch dieser “behandelt” nicht 25 Personen gleichzeitig. Zudem hat dieser einen ganz anderen Ausbildungsweg hinter sich als eine Lehrperson und wird besser bezahlt.
Gewalt zu ertragen, darf weder zum Berufsbild einer Lehrkraft gehören noch zum Alltag an unseren Schulen.
Lehrpersonen müssen geschützt werden und im Falle von gewaltbereiten Schülern sollte zusätzliches Lehrpersonal in der Klasse vorhanden sein. Eine Lehrperson auf 25 Schüler ist oft Realität und wird den Anforderungen nicht gerecht.
Außerdem sollte Gewaltprävention an jeder Schule Thema sein.
Konsequenzen sollte es im Falle von Gewalt gegen Lehrern, sei es physischer oder verbaler, immer geben. Betreffende Schüler und das Elternhaus müssen begreifen, wo die Grenze des Unüberschreitbaren liegt und Wiedergutmachung leisten. Zudem sollten umgehend Sozialdienste und dergleichen aktiviert werden, wenn die Alarmglocken läuten.
Die Schule ist ein Ort, an dem ein respektvolles Miteinander gelebt und gelernt wird. Eine fehlende Wertschätzung gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern und gegenüber der Institution Schule dürfen nicht hingenommen werden. Das Unentschuldbare ist nicht zu entschuldigen. Das sind wir den Lehrpersonen schuldig.