Von: ka
Beaudesert/Queensland – Als der australische Farmer Derek Shirley nach seinen Tieren sehen wollte, machte er eine schreckliche Entdeckung. Sechs von seinen Kühen lagen auf der Seite liegend und alle vier Beine von sich streckend am Rand eines Zaunes. Der zutiefst geschockte Landwirt dachte in einem ersten Moment an eine Vergiftung, aber die auffällige Position – die Tiere lagen wie Perlen einer Kette hintereinander gereiht am Rande des Stacheldrahtzauns – ließen Experten sofort an eine andere, weit natürlichere, aber dramatischere Todesursache denken.
Sabrina Lomax, Veterinärmedizinerin und Tierverhaltensforscherin, hatte für den tragischen Tod der sechs Kühe eine sachlich, wissenschaftliche Erklärung. Vor wenigen Tagen wurde die Gegend der Farm von einem schweren Unwetter mit vielen Blitzen heimgesucht. Zum Zeitpunkt des Gewitters hielten sich die unglücklichen Tiere am Rand des Zauns auf, als plötzlich ein Blitz einschlug. Alle Tiere, die sehr nahe oder im Kontakt mit dem Stacheldrahtzaun standen, wurden im gleichen Moment vom Blitz erschlagen. Sie erlitten einen elektrischen Schock und einen Herzinfarkt, so die Expertin.
Ein weiterer Wissenschaftler, Karl Kruszelnicki, hingegen meinte, dass das vom Blitzeinschlag verursachte elektrische Feld über die Hinterbeine in die Körper der Tiere eingedrungen sei, schnell das Herz erreicht und dann den sofortigen Tod der Kühe verursacht habe.
Das Phänomen ist zum Glück ungewöhnlich, aber es kommt ab und zu vor. Bei einem Gewittersturm in Norwegen wurden im August 2016 nicht weniger als 300 Rentiere von Blitzen erschlagen und getötet.