Von: mk
Bozen – Im Herbst greift die Natur noch einmal tief in die Trickkiste und beschert uns ein Feuerwerk an Farben. Nicht nur die milderen Temperaturen lassen uns im Freien Kraft tanken, sondern im Herbst und im Spätsommer gedeihen auch viele Heilkräuter, wie etwa die Braunelle, die Königskerze, Hagebutte, die Gundelrebe oder das Labkraut. Doch Vorsicht: Nicht jede Pflanze ist harmlos oder gar gesund. Wir geben euch Einblick in das toxische Arsenal, das Wald, Wiese und Garten im Spätsommer für uns bereithalten.
Als Faustregel gilt: Je greller, desto gefährlicher. Doch dies trifft nicht immer zu. Relativ auffällig ist der Eisenhut mit seinem satten Blauton: Alle Pflanzenteile sind bereits bei Berührung giftig, vor allem die Wurzeln und die Samen. Mögliche Symptome beim Verzehr sind ein Brennen und Kribbeln in Mund, Fingern und Zehen. Dazu kommen Empfindungslosigkeit der Haut, Kältegefühl, Erbrechen und Durchfall sowie Herzrhythmusstörungen und Untertemperatur. Atemlähmungen können zum Tod führen.
Die Hauptblütezeit liegt von Juli bis August, es gibt aber auch Sorten wie das frühblühende Aconitum napellus oder “Schneewittchen”, das in Weiß bereits im Juni blüht. Der herbstblühende Eisenhut Aconitum carmichaelii “Arendsii” blüht hingegen von September bis Oktober.
Bei der Schneerose sind ebenfalls alle Pflanzenteile giftig. Bekannt ist sie vor allen aufgrund ihrer Verwendung als Gartenzierpflanze. Hauptblütezeit ist von Februar bis April, kann jedoch je nach Schnee- und Höhenlage auch schon im November beginnen bzw. im Mai enden. Die Schneerose kann Haut- und Schleimhautreizung auslösen. Beim Verzehr drohen Kratzen in Mund und Rachen, ein erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Leibschmerzen und Durchfall. Außerdem kommt es zu einer Erweiterung der Pupillen und einem verlangsamten, unregelmäßigen Puls.
Bei der Engelstrompete, die als Zierpflanze sehr geschätzt wird, sind vor allem während der Blüte alle Pflanzenteile giftig. Bei Augenkontakt kommt es zu einer Erweiterung der Pupillen. Der Verzehr bewirkt einen allgemeinen Erregungszustand, Krampfanfälle, Pulsbeschleunigung, Pupillenerweiterung, Gesichtsrötung, Lähmungen und Halluzinationen.
Der Diebstahl von Hortensien sorgt in Deutschland immer wieder für Schlagzeilen. Was die Diebe mit ihrer Beute anfangen, darauf liefern einschlägige Internetseiten eine Antwort. Hartnäckig hält sich im Netz das Gerücht, dass die Blüten, aber auch schon junge Triebe eine berauschende Wirkung ähnlich wie Marihuana haben. Ärzte warnen allerdings, dass beim Rauchen der Pflanzen größere Mengen Blausäure freigesetzt werden, die starke Vergiftungssymptome hervorrufen können. Konsumenten können innerlich ersticken – ganz zu schweigen von Langzeitschäden bei regelmäßigem Konsum. Die Blumen, die bis in den Spätsommer in unterschiedlichen Farben blühen, sind auch bei uns beliebte Zierpflanzen.
Im Gemüsegarten lauern ebenfalls ungeahnte Gefahren – etwa durch ungekochte Bohnenhülsen und der Samen. Bereits wenige rohe Bohnen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Der Verzehr löst Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle aus – ebenso wie Schüttelfrost, Fieber und Krampfanfälle. Doch auch schon der Hautkontakt reicht aus, um Hautreizungen und -entzündungen hervorzurufen.
Der Gefleckte Aronstab ist in allen Pflanzenteilen sehr stark giftig. Vor allem Kleinkinder sind durch den Genuss der Beeren gefährdet. Mögliche Symptome bei Hautkontakt sind starke Reizerscheinungen mit Rötung, Blasenbildung und ein Taubheitsgefühl. Beim Verzehr drohen Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Krampfanfälle.
Unauffällig und bei uns weit verbreitet ist der Gemeine Efeu. Sämtliche Pflanzenteile sind giftig. Das gilt auch für seine Beeren. Die Früchte reifen zwischen Januar und April und werden vor allem von Vögeln gefressen.
Bei Kontakt kann Efeu einen Hautausschlag auslösen. Wird die Pflanze verzehrt, drohen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Auch mit dem Goldregen ist nicht zu spaßen. Alle Pflanzenteile des beliebten Zierstrauchs sind giftig – vor allem die Samen. Bei Verzehr kommt es zu einem Brennen im Mund-Rachen-Raum, zu Übelkeit und Erbrechen, zu Krämpfen und zu einem Kreislaufkollaps. Während der Gemeine Goldregen schon Mitte April seine Schmetterlingsblüten öffnet und bis in den Juni sein prachtvolles Gelb zeigt, entwickelt er im Herbst giftige Hülsenfrüchte, die besonders für Kinder gefährlich sind, da sie mit Erbsen und Bohnen verwechselt werden können. Die tödliche Dosis liegt bei Kindern etwa bei drei bis fünf Hülsen (zehn bis fünfzehn Samen). Es ist daher ratsam, die Kinder über die Giftigkeit aufzuklären, wenn die Pflanzen in der Nähe von Kinderspielplätzen und Schulhöfen zu finden sind. Wenn Kinder mit den Samen spielen, sie zerkauen und verschlucken, kann dies ein böses Ende nehmen.
Die Herbstzeitlose blüht im Spätsommer bis Herbst und ist in Europa weit verbreitet und auch als Zierpflanze bekannt. Sie kann gelegentlich mit herbstblühenden Krokussen verwechselt werden. Alle Pflanzenteile sind giftig – vor allem die Samen. Beim Verzehr entsteht ein Brennen im Mund-Rachen-Raum, es kommt zu Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen, zum Kreislaufkollaps, zentraler Lähmung sowie Atemlähmung mit Todesfolge. Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch, auch mit tödlichem Verlauf.
Wertvoll ist die Pflanze trotzdem: Inhaltsstoffe wie Colchicin finden Anwendung in der Medizin und bei der Pflanzenzucht. Colchicin wird auch heute noch für die Behandlung der akuten Gicht verwendet – und von Familiärem Mittelmeerfieber. Demecolcin findet unter anderem in der Krebstherapie Verwendung. In der Homöopathie wird aus den zerkleinerten und in Alkohol angesetzten frischen Zwiebelknollen, die im Herbst gesammelt werden, das Homöopathikum „Colchicum autumnale“ hergestellt. In der Pflanzenzucht verwendet man Colchicin zur Vergrößerung von Zuchtpflanzen, wie zum Beispiel bei Erdbeeren.
Todbringend ist auch der Fingerhut: Alle Pflanzenteile sind giftig. Der Verzehr von zwei bis drei Blättern kann bei Erwachsenen bereits tödlich sein. Mögliche Symptome sind Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Sehstörungen, Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand. Blütezeit ist etwa von Juni bis August.
Die Tollkirsche ist eine weitere tödliche Zutat in der Giftküche der Natur, von der man tunlichst die Finger lassen sollte. Alle Pflanzenteile sind giftig – vor allem die Früchte, die sich zwischen Juni und August entwickeln. Altersabhängig gelten für Kleinkinder bereits zwei Beeren als tödliche Gefahr, zehn Früchte für Erwachsene. Mögliche Symptome bei Verzehr sind ein heftiger allgemeiner Erregungszustand, Halluzinationen, Krampfanfälle, Pulsbeschleunigung, Pupillenerweiterung und Gesichtsrötung. Medizinische Anwendung findet die Tollkirsche ebenfalls in Homöopathie.
olls wos man et kennt , sollat man stian lossn . 😊 meine mame hot mir schun fa kluan au die gonzn heilkräuto gizuag !
da habt ihr aber ein paar schöne Beispiele präsentiert…
welcher normale Mensch würde solche essen…???
😂😂😂