Nähe zu Frei.Wild wird zum „Problem“

Unantastbar macht gegen Ausbeutung der Meere mobil – und blitzt ab

Mittwoch, 05. Oktober 2016 | 11:52 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Südtiroler Band Unantastbar als „leise“ Band? Eigentlich kaum vorstellbar. Trotzdem sind die Jungs normalerweise eher zurückhaltend, wenn es darum geht, irgendwelche Probleme in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Doch diesmal wollten sie es anders machen.

„Manchmal kommt man als Band und vor allem als Mensch an einen Punkt, wo es sich lohnt gegen seine Prinzipien zu handeln“, erklärt die Band. Tue niemandem etwas Gutes, dann widerfährt Dir nichts Böses. So, oder ähnlich haben es sich die Jungs von Unantastbar im Frühjahr 2016 gedacht, als eine mit viel Herzblut vorbereitete Hilfsaktion zum ungewollten Bumerang wurde.

Aber der Reihe nach. Die Band hatte schon längerer Zeit Kontakt mit einer befreundeten Tierschutzaktivistin aus Südtirol, die sich für die Erhaltung der Meere – und gegen die Überfischung einsetzt. Begeistert über deren Einsatz, die Leidenschaft und das Engagement wurde den Jungs von Unantastbar schnell klar: Hier muss musikalisch unterstützt werden.

„Aus tiefster Überzeugung“ wurde der emotionaler Song „Für das Leben“ und das dazugehörige Video auf eigene Kosten produziert. „Mit ins Boot haben wir uns auch unsere Freundin Tea Wartmann geholt. Der Plan sah vor, dieses Material einer der größten Organisationen in diesem Umfeld zur Verfügung zu stellen – in Form einer Benefiz Single. Sämtliche Erlöse sollten direkt an die gute Sache gehen“, erklärt die Band.

Vorsicht: Die Bilder im Video sind heftig und zeigen die Misstände schonungslos auf.

Doch dann kam die Wendung. Trotz gültigem Vertrag und monatelanger Zusammenarbeit, wurde die Band eine Woche vor Pressung eindringlich darum gebeten, den Namen Unantastbar nicht mit der Organisation in Verbindung zu bringen. Der Grund dafür war einzig und alleine die Befürchtung, dass Unantastbar der Gruppierung in Deutschland schaden könnte und andere Unterstützer eventuell abspringen würden. Begründet sei dies wieder einmal mit der Nähe von Unantastbar zur befreundeten Band Frei.Wild worden.

„Erstaunlich, dass ‚unpolitische‘ Organisationen, die sogar für ihre Guerilla-Methoden bekannt sind, Spendengelder ablehnen, die für die Sache so dringend gebraucht werden“, ärgern sich die Jungs von Unantastbar.

Doch aufgeben wollen sie trotzdem nicht. „Das Projekt ist uns zu wichtig, um es nun einfach in den Archiven versauern zu lassen, wir handeln ab jetzt in Eigenregie. Der Song wird trotzdem veröffentlicht (www.unantastbar.net), verknüpft mit dem Spendenaufruf an alle die auch ein Interesse an einem Fortbestand unseres Lebensraums haben. Dazu möchten wir mit dem dazugehörigen Video sensibilisieren und auf gravierende Missstände aufmerksam machen. Jeder Einzelne kann sich selber Gedanken machen, was er isst, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie diese produziert werden“, erklärt Unantastbar.

„Wenn wir die Zukunft unserer Kinder schützen wollen, müssen wir jetzt handeln“, ist die Band überzeugt. Man könne nicht darauf warten, dass andere diese Aufgabe übernehmen. Das Wichtigste daran sei, niemals daran zu zweifeln, dass jeder Einzelne etwas erreichen kann und jede Entscheidung, die wir treffen, etwas ändert. Mit den eigenen Entscheidungen könne man dazu beitragen, die Überfischung der Meere zu stoppen.

Den Song „Für das Leben“ gibt es ab dem Welttierschutztag, unter www.unantastbar.net gratis als Download. Dem Download wurde ein zum Nachdenken anregendes Booklet hinzugefügt.

Alle, die das Projekt unterstützen möchten, können freiwillig einen beliebigen Betrag spenden – bevorzugt an die folgenden Organisationen:

Sea Shepherd Deutschland e.V.
IBAN: DE45 2904 0090 0234 0065 00
BIC: COBADEFFXXX

PETA Deutschland E.V.
GLS Gemeinschaftsbank Bochum eG
IBAN: DE71430609677800078000
BIC: GENODEM1GLS

WWF – Spendenkonto
IBAN: DE06 5502 0500 0222 2222 22
BIC: BFSWDE33MNZ

Südtiroler Tierfreunde
IBAN: IT33O0811558490000301034855
Swift-Bic: RZSBIT21014

Verwendungszweck: UNANTASTBAR – FÜR DAS LEBEN

 

Bezirk: Bozen