Von: luk
Bozen – Ein Verkehrsunfall passiert oft völlig unerwartet und kann für alle Beteiligten eine Stresssituation sein. Ob ein harmloser Blechschaden oder ein schwerer Unfall – das richtige Verhalten vor Ort ist entscheidend, um weitere Gefahren zu vermeiden und die nötigen rechtlichen Schritte einzuleiten.
1. Ruhe bewahren und Unfallstelle sichern
Unmittelbar nach dem Unfall gilt: Ruhe bewahren und sich und andere in Sicherheit bringen. Schaltet die Warnblinkanlage ein und zieht – falls vorhanden – eine Warnweste an. Anschließend sollte man das Warndreieck in ausreichender Entfernung aufstellen (mindestens 50 Meter auf Landstraßen, 100 Meter auf Autobahnen), um nachfolgende Verkehrsteilnehmer zu warnen.
2. Erste Hilfe leisten und Notruf wählen
Wenn es Verletzte gibt, leistet umgehend Erste Hilfe und ruft die Notrufnummer 112. Schildert den Notfall präzise und gebt den Unfallort, die Zahl der Verletzten und die Art der Verletzungen an. Bleibt am Telefon, bis die Einsatzkräfte alle Informationen haben.
3. Polizei informieren – Ja oder Nein?
Bei schweren Unfällen mit Verletzten oder erheblichem Sachschaden ist die Polizei in jedem Fall zu verständigen. Auch bei Unklarheiten zur Schuldfrage oder wenn der Unfallgegner flüchtet, ist eine polizeiliche Aufnahme ratsam. Handelt es sich nur um einen leichten Blechschaden ohne Personenschäden, können die Beteiligten den Unfall auch selbst dokumentieren.
4. Unfall dokumentieren und Daten austauschen
Fotografiert die Unfallstelle aus verschiedenen Perspektiven, inklusive der Schäden an den Fahrzeugen, Bremsspuren oder Verkehrszeichen. Notiert folgende Daten:
- Name, Adresse und Telefonnummer der Beteiligten
- Versicherungsdaten und Kennzeichen der Fahrzeuge
- Namen und Kontaktdaten von Zeugen
Ein standardisierter Europäischer Unfallbericht, den viele Versicherungen bereitstellen, kann helfen, alle relevanten Informationen zu erfassen.
5. Unfall der Versicherung melden
Jeder Unfall muss zeitnah der eigenen Versicherung gemeldet werden. In der Regel reicht es, den Unfallbericht und die Fotos einzureichen. Sollte der Unfallgegner eine Mitschuld abstreiten, kann eine anwaltliche Beratung sinnvoll sein.
Vorsicht: Diese Fehler vermeiden!
- Keine Schuldanerkenntnis abgeben: Auch wenn ihr glaubt, den Unfall verursacht zu haben, äußert euch nicht vorschnell. Die Schuldfrage klären Versicherung und Polizei.
- Unfallort nicht vorschnell verlassen: Fahrerflucht ist strafbar, auch bei kleineren Schäden. Wer einen Unfall verursacht, muss seine Daten hinterlassen oder auf die Polizei warten.
- Keine Dokumentation vergessen: Mangelnde Beweise können später zu Problemen bei der Schadensregulierung führen.
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