Von: mk
Leifers – Der Gänsegeier, der am 8. Oktober vom Landesforstkorps verletzt aufgefunden worden war, ist nun wieder ein freier Greifvogel. Damals wurde er ins Vogelpflegezentrum des Naturparks Cornino-See in Forgaria in Friaul Julisch Venetien gebracht worden. Am Wochenende wurde er im Naturpark wieder in die Wildnis entlassen. In den vergangenen fünf Monaten lebte der Gänsegeier in einer großen Voliere und wurde von den Freiwilligen des Pflegezentrums unter Aufsicht der spezialisierten Tierärzte gesund gepflegt.
Die Rehabilitation
Während des Aufenthalts im Pflegezentrum wurde der Gänsegeier verschiedenen Untersuchungen unterzogen – allerdings wurden keine Krankheiten oder dauerhaften Schäden festgestellt. Der Greifvogel wurde auch auf das Vorkommen von Blei in der Leber; Gänsegeier ernähren sich bekanntlich von Aas – durch die Jagd und Umweltgifte finden sich in den toten Tieren oft Schwermetallrückstände, was letztlich zu schweren Nervenschäden bei den Greifvögeln führen kann. Glücklicherweise gab es auch hier gute Nachrichten: Das Testergebnis war negativ. Der Gänsegeier war bei seiner Auffindung geschwächt, weil er eine lange Strecke zurückgelegt hatte ohne sich angemessen zu ernähren. So war er in einem Garten in Leifers aufgefunden worden.
Im Vogelzentrum im Friaul konnte er aufgepäppelt werden: Er hat nun ein Gewicht von 7,5 Kilogramm erreicht, damit kann er problemlos in der Wildnis überleben. Vor seiner Freilassung wurde der Gänsegeier mit einem Metallring der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (ISPRA) gekennzeichnet, zudem mit einem gut erkennbaren Plastikring in Neonfarben: So kann dieser Gänsegeier durch ein Fernglas auch inmitten mehrerer Geier identifiziert werden.
Die Freiheit wieder gegeben haben Fulvio Genero, wissenschaftlicher Leiter des Naturparks Cornino-See und Luca Sicuro, Verantwortlicher für die Führung des Naturparks und die Umsetzung von Projekten. Derzeit lebt im Winter eine Kolonie von etwa 200 Gänsegeiern im Naturpark, im Frühling und im Sommer gehören der Kolonie sogar über 300 Tiere an.