Von: luk
Bozen – Vor Kurzem haben drei Vernetzungstreffen der Videospielszene Südtirols stattgefunden. Daran nahmen sowohl viele Einrichtungen der Jugendarbeit als auch zahlreiche der größten Gaming-Communities Südtirols teil. „Unter dem Namen DUNG entwickelt sich seit einem halben Jahr ein Verbund unterschiedlichster Akteure und Akteurinnen der ständig wachsenden Südtiroler Videospielkultur. Ziel dieses Netzwerkes ist es, gemeinsam Öffentlichkeit für alle Facetten des Gaming zu schaffen und Initiativen zu entwickeln. Entstanden aus einem Projekt der Jugendarbeit entwickelt sich DUNG zu einem generationsübergreifenden Netzwerk“, erklärt Michael Hofer vom Jugenddienst Bozen, Mit-Initiator von DUNG.
„Das Gaming und all seine Vielfältigkeit fristen in Südtirol seit Jahrzehnten ein Schattendasein. Wir bringen sie jetzt aus den Kellern ans Licht“, so Hannes Waldner vom Jugenddienst Meran, einer der Initiatoren von DUNG. „Videospiele sind genauso kulturelles Medium wie Literatur, Film, Musik und bildende Kunst – sie sind Kulturgut. Nicht nur, aber vor allem auch für Jugendliche.“
“Laut aktuellen Studien spielen über 80 Prozent aller Jugendlichen regelmäßig Videospiele (mindestens ein Mal pro Woche). Das mag vielleicht nicht überraschen, stimmt aber viele auch besorgt. Überraschender ist aber, dass z.B. in Deutschland das Durchschnittsalter von Videospielenden mittlerweile 37 Jahre beträgt. Videospiele werden oft nur als Problem oder Gefahr der Jugendlichen dargestellt. Dabei sind sie durch die unterschiedlichen Plattformen, auf denen sie gespielt werden können – PC, Konsolen und im letzten Jahrzehnt dem Smartphone – zu einer Freizeitbeschäftigung aller Altersgruppen geworden. Bei uns sind Jugendliche genauso dabei wie Ärztinnen, Carabinieri und Softwareentwickler. Und für viele entwickelte sich dieses Hobby auch zum Beruf“, erklärt Chris Kofler, Jugendarbeiter im JUX Lana und aktiver Vernetzer bei „SellePing“ – einer der größten Gaming-Communities in Südtirol mit mehreren hundert Mitgliedern – und Mitglied von DUNG.
Mehrere Events geplant
Drei große Events sind bereits geplant: Zunächst findet in Meran vom 2. bis zum 3. April eine große LAN PARTY, das KiMM Together, mit verschiedenen Turnieren, Diskussionsrunden, Retro-Gaming-Area und Offline-Chill-Area statt.
Kurz darauf vom 13. bis 16. April organisiert DUNG zusammen mit der unibz und dem Bitzlab einen GAME JAM, ein Spiele-entwicklungswettbewerb für digitale und analoge Spiele.
Ein Event der besonderen Art findet im September statt: Ein BLACKOUT GAMING Wochenende am Vigiljoch, wo es darum geht, das digitale Spiel in die analoge Welt zu übertragen und zu zeigen, wie man auch ohne Strom und digitale Geräte diese faszinierenden spielerischen Erlebnisse haben kann.
Neben all den positiven Seiten des Spiels schlummern natürlich auch Gefahren und Risiken. DUNG will auch Alternativen aufzeigen und mit den Gamern auf Augenhöhe ins Gespräch kommen.
„Mit DUNG wollen wir, wie der Name schon sagt, Dünger sein für das Gaming mit all seinen Facetten, damit aus der Basis Neues, Spannendes und Großes wachsen kann. Manchmal vielleicht auch provokativ und unangenehm für die Anrainer – so wie Dung halt ist“, erklärt Hannes Waldner.
DUNG ist eine Projektinitiative des Jugenddienst Meran und des Jugenddienst Bozen, in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Jux Lana und wird finanziell unterstützt vom Amt für Jugendarbeit. Nähere Infos auf www.gaming-dung.it