Von: luk
Man hört immer wieder, dass Veganer an einem chronischen Vitamin-B-Mangel leiden. So ganz richtig ist das allerdings nicht. Es ist sehr gut möglich, über eine rein pflanzliche Ernährung den täglichen Bedarf an beinahe allen B-Vitaminen zu decken. So enthalten gerade Hülsenfrüchte und Nüsse, die in den meisten veganen oder vegetarischen Diäten eine große Rolle spielen, besonders viel der wertvollen Inhaltsstoffe.
Es ist möglich, den Bedarf an beinahe allen B-Vitamine zu decken? Ja. Eine Ausnahme bildet hier das Vitamin B 12. Dieses ist in erster Linie in Fisch, Meeresfrüchten, Fleisch und Milchprodukten enthalten, sodass Veganer schnell einen Mangel aufweisen, wenn sie Vitamin B 12 nicht als Nahrungsergänzung substituieren. Da Vitamin B 12 – vereinfacht erklärt – über die Magenschleimhaut aufgenommen wird, gilt dies jedoch auch für eine Vielzahl weiterer Personengruppen, etwa Patienten mit Morbus Crohn oder Diabetes Typ I. Allerdings leiden auch 40 Prozent aller Menschen ab 60 Jahren an einer bestimmten Form von Magenschleimhautentzündung, die die Aufnahme von Vitamin B 12 hemmt.
Aber auch gesunde, junge Menschen, die regelmäßig Fleisch konsumieren, weisen häufig einen Mangel an Vitamin B 12 auf. Als Grund dafür gilt, dass in der konventionellen Masthaltung im Stall die Tiere keinen Kontakt mehr zu den im natürlichen Boden vorkommenden Bakterien haben, die bei Ihnen eine körpereigene Produktion von Vitamin B 12 erst ermöglichen.
Ist die Substitution von Vitamin B gefährlich?
Generell nicht. Eine Überdosierung von B-Vitaminen ist so gut wie unmöglich. Nicht benötigte Mengen werden vom Körper meist gar nicht erst aufgenommen. Oder wenn doch, einfach über die Nieren wieder ausgeschieden. Bei einer starken Überdosierung über einen längeren Zeitraum – etwa durch die tägliche Einnahme zu hoch konzentrierter Nahrungsergänzungsmittel – können jedoch nicht unerhebliche Nebenwirkungen auftreten. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt aktuell eine Höchstmenge von 25 Mikrogramm Vitamin B 12 pro Tag. Am besten klärt ihr mit eurem Arzt oder eurer Ärztin, ob, welche und wieviel Präparate für euch geeignet sind.
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