Von: red
Peru – ein Land der Extreme, in dem Andengipfel auf karge Wüstenlandschaften treffen. Doch was wie ein unwirtlicher Ort für empfindliche Früchte erscheint, hat sich in den letzten Jahren zur Heimat einer globalen Sensation entwickelt: Blaubeeren, die in der Wüste gedeihen. Wie kam es dazu, dass Peru zur Nummer eins im weltweiten Blaubeerexport aufstieg?
Innovation gegen alle Widrigkeiten
Alles begann mit Pionieren wie Álvaro Espinoza, der trotz skeptischer Stimmen Blaubeeren in der peruanischen Küste anbaute. Unterstützung kam von Unternehmen wie Planasa, die Sorten entwickelten, die mit wenig Kälte auskommen. Ein Durchbruch war die Sorte „Biloxi“, die es ermöglichte, die sandigen Küstengebiete Perus in ertragreiche Felder zu verwandeln.
Blaubeeren und der Klimawandel
Doch der Erfolg kommt nicht ohne Herausforderungen. Die Hitzewelle des letzten Jahres, ausgelöst durch das El-Niño-Phänomen, zeigte die Verletzlichkeit der Industrie. Mit Temperaturen, die den Durchschnitt um vier Grad °C überstiegen, sanken die Erträge mancher Sorten drastisch. Wissenschaftler und Unternehmen arbeiten nun an widerstandsfähigeren Sorten, die auch in wärmeren Klimazonen gedeihen können.
Boom für die einen, harte Arbeit für die anderen
Während die Blaubeerindustrie Gewinne in Milliardenhöhe einfährt, bleibt ein Teil der Bevölkerung zurück. Pflücker wie Julisa González verdienen oft nur den Mindestlohn, obwohl sie das Rückgrat der Industrie bilden. Gleichzeitig wagen immer mehr mittelständische Landwirte den Schritt in den Blaubeeranbau und träumen von einem Stück des Erfolgskuchens.
Die Zukunft der Blaubeeren aus Peru
Mit mehr als 20.000 Hektar Anbaufläche und einer wachsenden Nachfrage ist eines sicher: Peru wird auch in Zukunft eine Schlüsselrolle auf dem globalen Blaubeermarkt spielen. Doch wie nachhaltig dieser Erfolg ist, bleibt abzuwarten – für die Menschen, die Umwelt und die Früchte selbst.
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