Von: luk
Bozen – Südtirol ist schön, ist ein Sehnsuchtsland, hat aber auch Schattenseiten: Stichwort teures Wohnen oder hohe Lebenshaltungskosten. Nicht für alle sind die Bedingungen gleich. Wer ohne “goldenen Löffel” im Mund geboren ist, muss hart kämpfen und hat es vielleicht anderswo leichter. Da liegt der Gedanke zum Auswandern nahe.
Einer Südtirol News-Spontanbefragung zufolge können sich das 52 Prozent der rund 9.000 Teilnehmer durchaus vorstellen. Für 48 Prozent der Teilnehmer kommt das hingegen nicht infrage.
Im Kommentarbereich wurde fleißig über die Thematik diskutiert. @nemesis hat bereits gehandelt: “Gedanklich bin ich schon lange weg. Die Horizonte sind hier einfach so unglaublich eingeschränkt, nicht nur die landschaftlichen.”
@sGruanzl schreibt einen Kommentar, der den Nagel auf den Kopf trifft und zum Nachdenken anregen sollte: “Das Problem sind nicht die hohen Unterhaltskosten in Südtirol. Diese sind ein globales Problem. Der Grund, warum ich mir aber mit 30 Jahren zur Zeit eine Auswanderung überlege, ist der unfaire Immobilienmarkt. Wenn ich nicht gerade in einer… internationalen Wohnsiedlung oder im hintersten Tal wohnen will, ist eine Miete mit Durchschnittsgehalt zwar zu bezahlen, aber dann auch NUR die Miete sonst nichts- Geld auf die hohe Kante legen oder in Urlaub fahren wird da schon schwerer. Die restlichen Immobilien werden Deutschen und Schweizern aufgekauft. Wenn es so weiter geht haben wir Verhältnisse wie in Venedig, Kitzbühel oder in mancher Grödner Ortschaft, wo Einheimische es sich einfach nicht mehr leisten können zu leben. Wenn junge Menschen sich also eine Familie aufbauen wollen und mit quasi nichts starten, ist es besser auf Speck und Knödel zu verzichten und dafür im Ausland mehr vom Geld zu haben.”
Darauf schreibt @Fuchsschwoaf: “Hallo, die Verhältnisse wie in Venedig und der Schweiz haben wir schon und es gibt keinen Ort, wo die Mieten billig sind und die Unterhaltskosten hoch, das hängt leider alles zusammen und speziell hier in Südtirol ist das zum Großteil unserem Qualitätstourismus geschuldet, mit dem wir Leute ins Land locken, die kein Problem haben für alles Mögliche mehr zu bezahlen, also auch für Wohnungen.”
Und auch @Anonym_lol empfindet es so ähnlich: “Beim Verhältnis von den Gehältern und Lebenserhaltungskosten läuft in Südtirol gewaltig was schief! Kein Wunder, dass junge Leute und Fachkräfte im Ausland arbeiten, wo der Lohn sehr viel höher ist bei gleichen oder niedrigeren Lebenserhaltungskosten!”
@pepino sieht es hingegen anders. Er verweist auf die vielen positiven Dinge in Südtirol: “Ich schwimme mal gegen den Strom und sage nein. Ja, es gibt durchaus Schattenseiten wie die hohen Lebenshaltungskosten, den Wohnmarkt etc.,aber ich persönlich könnte nicht meine Freunde und Familie verlassen und ohne unserer wunderbaren Berglandschaft könnte ich auch nicht leben 🙂 Ich bin beruflich viel unterwegs und immer wieder froh Heim zu kommen. Schattenseiten gibt es überall, sowie auch positive Aspekte.”