Verbraucherschützer warnen

Vorsicht vor der Schlankheitspille Starvex

Freitag, 17. Januar 2025 | 08:05 Uhr

Von: red

Ihr kennt sie vermutlich auch: Nervige Werbung für Pillen, Pulver oder Gummibärchen, mit denen man super einfach und super schnell super viel Gewicht verlieren soll. Wer den dubiosen Heilsversprechen Glauben schenkt, erhält in den meisten Fällen ein völlig überteuertes, dafür wirkstoffloses Produkt. Immerhin können diese Präparate ohne nennenswerte Inhaltsstoffe keinen Schaden anrichten, sieht man mal vom geschröpften Geldbeutel ab. Ganz anders sieht es dagegen bei „Starvex“ aus.

Das vermeintlich pflanzliche Wundermittel zur Gewichtsreduktion enthält einen nicht deklarierten und gesundheitsschädlichen Arzneimittel-Wirkstoff. Aufgefallen war das Produkt dem Zoll Rheinland-Pfalz bei einer Einfuhrkontrolle. Die Beamten schicken das verdächtige Präparat in einer Labor. Dort bestätigte sich der Verdacht auf den schädlichen Inhaltsstoff Sibutramin.

Sibutramin war lange Zeit verbreiteter und legaler Inhaltsstoff von Arzneimitteln gegen Adipositas. Diese wurden jedoch ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht verabreicht. Aus guten Gründen. Der appetithemmende Wirkstoff hat gravierende Nebenwirkungen. Sibutramin kann den Blutdruck stark erhöhen und zu Herzerkrankungen führen. Bei gleichzeitiger Gabe anderer Medikamente kann es mit unter zu heftigen und gefährlichen Wechselwirkungen kommen. So kam es bei zeitgleicher Einnahme von Sibutramin und Psychopharmaka sogar zu Todesfällen. Unter diesen Vorraussetzungen wird es wohl niemanden verwundern, dass der Wirkstoff bereits vor Jahren seine Zulassung verloren hat.

Umso verwunderlicher ist die Vermarktung von „Starvex“ als harmloses Nahrungsergänzungsmittel. Es ist im Gegenteil ein nicht zugelassenes Medikament mit potentiell tödlichen Nebenwirkungen. „Solche Mittel dürfen nicht verkauft werden. Der Handel damit ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann“, schreibt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in einer aktuellen Pressemitteilung. Hier warnt das Amt auch vor weiteren angeblichen Schlankheitsmitteln mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen.

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