Von: mk
Bozen/Brixen – Es hat viel Pflege und Behutsamkeit gebraucht. Doch nun befindet Waldkauz Rocco wieder in Freiheit. Für das Team der Südtirol Exotic Vets handelt es sich um ein wahres Happy End.
Das männliche Exemplar war in der Gegend von Brixen gefunden und zur Praxis der Tierärzte in der Wangergasse nach Bozen gebracht worden. Dort wurde eine Fraktur diagnostiziert, die auch schwere Knochenschäden verursacht hat. Das Leben des Waldkauzes hing für längere Zeit am seidenen Faden.
„So eine Situation erfordert äußerste Sorgfalt und es bedarf einer ersten Stabilisierung mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern. Außerdem haben wir ihn sofort mit Antibiotika behandelt, da auch einige Gewebeteile betroffen waren“, erklärt der Tierarzt Stefano Capodanno.
Mit Unterstützung der Anästhesistin Giulia Gottardi war es dann möglich, zur Operation überzugehen. „Wir haben die gebrochenen Knochen wieder in die richtige Position gebracht und auch Knochenmark eingesetzt“, erklären die Experten. Der Eingriff sollte die Verknöcherung fördern, doch so ein Prozess dauert sehr lange.
Der Waldkauz blieb daher rund einen Monat lang in der Klinik. Zunächst musste das Tier ruhig gehalten und zwangsernährt werden. Anschließend wurde der Vogel in einer Voliere in der Mühlbachpromenade untergebracht, um sich im Gehege wieder an das Fliegen zu gewöhnen.
„Bis vor ein paar Wochen war sein Schicksal ungewiss, da der Bruch auch Knochenveränderungen verursacht hat. Wir waren uns nicht sicher, ob Roccos allgemeiner Zustand es ihm erlauben würde, sein Leben in freier Wildbahn wieder aufzunehmen, aber im Laufe des letzten Monats haben Flugübungen, ein richtiger Fütterungsplan und die richtige Haltung dazu geführt, dass sich sein Flug verbesserte“, erklärt sich Capodanno.
Dann sei es zum Zeitpunkt der Freilassung gekommen. „Es war eine große Freude für uns, ihn wieder in seine natürliche Umgebung zu entlassen.“
Zur Rettung des Waldkauzes haben viele Freiwilligen beigetragen, die sich abwechselnd um verletzte Tiere wie Rocco kümmern. Die Freiwilligen würden bei solchen Fällen eine zentrale Rolle spielen und man sollte ihnen danken, erklärt Capodanno. „Sie kümmerten sich jeden Tag um die postoperative Versorgung von Rocco. Täglich kamen sie, um den Waldkauz zu füttern, zu reinigen und zu pflegen. „Sie haben ihn buchstäblich in ein neues Leben begleitet. Ein großer Teil des Verdienstes geht an sie“, betont der Tierarzt.