Von: mk
Dorf Tirol – Das Pflegezentrum für Vogelfauna Schloss Tirol setzt sich aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein – ein Anliegen, das angesichts des zunehmenden Rückgangs naturnaher Lebensräume auch in Siedlungsgebieten an Bedeutung gewinnt. Durch eine ökologische Gestaltung von Grünflächen – etwa in Form artenreicher Blumenwiesen – können wichtige Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen werden.
Insekten stellen mit über der Hälfte aller Tierarten einen unverzichtbaren Teil unseres Ökosystems dar. Etwa 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen – mit direkten Auswirkungen auf unsere Ernährung, Gesundheit und die ökologische Balance. Zugleich dienen sie als Nahrungsquelle für viele Vogel-, Reptilien- und Fischarten. Der anhaltende Rückgang der Insektenpopulationen – verursacht durch Pestizide, Lebensraumverlust, Lichtverschmutzung und den Klimawandel – ist alarmierend.
Was jeder Einzelne tun kann
Der Schutz der Artenvielfalt beginnt im Kleinen – im privaten Garten, auf dem Balkon und insbesondere auf öffentlichen Grünflächen wie Parks, Straßenböschungen oder Uferanlagen. Bereits einfache Maßnahmen wie das Zulassen von Wildpflanzen, reduzierte Mähintervalle oder der Verzicht auf chemische Mittel können Lebensräume schaffen, erhalten und aufwerten.
Naturnahe Gärten statt Monokulturen
Ein naturnaher Garten bietet Insekten, Vögeln und Kleintieren Nahrung, Unterschlupf und Nistplätze. Statt Zierrasen und exotischen Zierpflanzen empfehlen Fachleute heimische Blumen, Sträucher und Stauden under. Diese fördern das ökologische Gleichgewicht und benötigen wenig Pflege. Auch Laub und abgestorbene Pflanzenstängel bieten wertvolle Lebensräume, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Vom Zierrasen zur Blumenwiese
Eine Blumenwiese entwickelt sich über Jahre und benötigt in der Anfangsphase gezielte Pflege. Durch Einsaat heimischer Arten und das Reduzieren der Düngung entsteht ein artenreicher Lebensraum für viele Tierarten. Auch Teilbereiche des Rasens oder Randstreifen können als Blühstreifen dienen.
Wildstauden statt pflegeintensiver Zierpflanzen
Wildstauden benötigen wenig Pflege, sind robust und bieten gleichzeitig Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Arten. Besonders geeignet sind sie für trockene, kiesige oder sandige Böden.
Jede Maßnahme zählt – ob im privaten Garten, auf dem Balkon oder bei der Pflege öffentlicher Flächen. Wer bewusst heimische Pflanzen wählt, auf chemische Mittel verzichtet und Lebensräume schafft, leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt. Denn artenreiche Gärten sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ästhetisch ansprechend und ein Ort der Erholung für Mensch und Tier.
Wie legt man eine Blumenwiese an?
Um eine Wildblumenwiese anzulegen, sollte die Aussaat zwischen Mitte April und Ende Mai erfolgen, wobei sonnige Standorte bevorzugt werden. Zuerst muss die Fläche eingeebnet und das Saatgut (eins bis fünf Gramm pro Quadratmeter) gleichmäßig verteilt werden. Nach der Aussaat wird die Fläche vorsichtig eingeharkt und leicht angedrückt. In der Anfangsphase ist regelmäßiges Wässern wichtig, um die Keimlinge zu schützen. Unkräuter sollten entfernt werden.
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