Von: red
Jedes Jahr erleiden weltweit rund 100 Millionen Menschen einen Schlaganfall. 6,5 Millionen davon enden tödlich. Forschende gehen davon aus, dass diese Zahlen bis zum Jahr 2040 um weitere 30 Prozent ansteigen. Die häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall sind Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel, ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung und Rauchen. Und natürlich ist die beste Prävention ein gesunder Lebenswandel. Aber wäre es nicht schön, wenn es eine Möglichkeit gäbe, das Risiko für einen Schlaganfall frühzeitig, sicher, zuverlässig und vergleichsweise einfach zu erkennen? Forschende sind hier nun einen großen Schritt weiter gekommen.
(K)ein Blick in die Kristallkugel
Die internationale Forschungsgruppe hat über einen Zeitraum von insgesamt zwölf Jahren mehr als 45.000 Personen beobachtet und deren Daten ausgewertet. Man kann also zu Recht von einer groß angelegten Kohortenstudie sprechen, deren Ergebnisse im Fachmagazin „BMJ Journals Heart online“ veröffentlicht wurden.
Die Forschenden konnten bei allen Personen, die im Beobachtungszeitraum einen Schlaganfall hatten, auf der Netzhaut bestimmte Veränderungen der Blutgefäße feststellen. Diese Veränderungen sind mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko von zehn bis 19 Prozent verbunden. Werden weitere Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Ernährungsweise und Vorerkrankungen mit einbezogen, waren die Vorhersagen der Forschenden sogar genauer als mit herkömmlichen Methoden. In weiteren Studien soll nun erforscht werden, ob möglicherweise auch Rückschlüsse auf die verschiedenen Arten eines Schlaganfalls möglich sind.
Die Netzhaut ähnelt dem Gehirn
Medizinern und Medizinerinnen ist schon lange bekannt, dass das Gefäßnetzwerk auf unserer Netzhaut dem unseres Gehirns ähnelt. So lässt die Beschaffenheit der Netzhaut Rückschlüsse auf chronische Erkrankungen wie etwa Diabetes zu. „Da Alter und Geschlecht leicht verfügbar sind und Netzhautparameter durch routinemäßige Fundusfotografie gewonnen werden können, stellt dieses Modell einen praktischen und leicht umsetzbaren Ansatz zur Beurteilung des Schlaganfallrisikos dar, insbesondere in der primären Gesundheitsversorgung und in Umgebungen mit geringen Ressourcen“, erklären die Forschenden. Ihr Methode ist also eine verlässliche Art mit vergleichsweise geringem Aufwand und geringen Mitteln, sehr genaue Vorhersagen zum Risiko eines Schlaganfalls zu tätigen.
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